Freitag, 29. Juni 2012

Tabriz 1.630m – Das ging gerade noch einmal gut!

Gut geschlafen und gestärkt geht es in die Stadt. Wir nehmen uns ein Taxi und lassen uns zum großen Bazar bringen. Gleich am Eingang befindet sich die Tourist Info. Herr Kahn von der Info ist bei Touristen sehr bekannt. Leider war er heute nicht im Büro, jedoch vertrat ihn sein Bruder perfekt. Nach einem kleinen Plausch und einem zweiten Frühstück im Joghurt- Milchrestaurant ging es in das Bazar Labyrinth. Tabriz hat einen der sehenswertesten Bazare des Iran. Am Nachmittag konnte sich Jonas in „unserem“ Stadtpark auf der Wiese richtig austoben. Direkt vor unserem Pemujo ist ein Bewässerungshahn. Das war natürlich zum Plantschen genau richtig.

Der Basar in Tabriz ist sehr sehenswert.
Als wir beim Abendessen saßen, hörten wir Trommeln und Schalmeien direkt von der Wiese gegenüber. Ein paar Autos hatten angehalten und feierten ausgelassen eine Hochzeit. Einige andere Iraner liefen hin, und wir natürlich auch. Die Hochzeitler sangen, tanzten, lachten und machten richtig laut remidemi. Mustafa machte gerade ein paar Fotos als auf einmal die ganze Gesellschaft auf ihn zu rannte und ihm die Kamera wegnehmen wollte. Ein paar junge Männer waren sehr aggressiv und griffen Mustafa richtig tätlich an. Wir bedauerten als Touris nicht gewusst zu haben, dass man Hochzeiten nicht fotografieren darf. Uns kamen gleich andere Iraner zur Hilfe und versuchten die Situation zu beruhigen.
Als wir langsam versuchten zu Pemujo zurück zugehen, kam auf einmal wieder einer der jungen Männer angerannt und versuchte Mustafa zu schlagen. Der entkam ihm gerade noch. Die ganzen anderen Iraner vom Park fingen den Mann ein und trieben ihn zu seiner Familie zurück. Uns blieb fast das Herz stehen. Wir wussten gar nicht wie uns geschah und alles ging so schnell. Wahnsinn wie schnell so eine Situation kippen und eskalieren kann. An unser Auto kamen dann einige Iraner die sich sehr für das schlechte Benehmen der Leute entschuldigten. Sie sagten, dass die Hochzeitler aus weiter entfernten Dörfern kommen würden und hier nur zeigen wollten wie toll sie sind. Man muss wissen, dass es im Iran verboten ist öffentlich Musik zu machen und zu tanzen. So könnte es auch sein, dass die Hochzeitler Angst hatten, dass wir die Fotos / Video den Behörden zeigen könnten. Wir wurden liebevoll umsorgt, Wasser und Eis wurde uns gereicht, Glückszeremonien abgehalten und die Polizei wurde gegen unseren Willen gerufen. Diese hatte jedoch kein Interesse an uns. Sie wollten die Vandalen fassen, diese hatten sich jedoch aus dem Staub gemacht.
Petra und Jonas blieben im sicheren Pemujo mit hohem Puls. Jonas schlief friedlich ein ohne dass er verschreckt wäre. Mustafa saß noch lange mit Iranern im Gras vor unserem Auto und redete über die Geschehnisse und das Leben im Iran. Alle um uns herum waren bestürzter und trauriger als wir selbst. Aber wir konnten sie beruhigen, dass es überall auf der Welt Deppen gibt. So fand der Abend einen versöhnlichen Abschluss.

1 Kommentar:

  1. ....oh man, da wäre aber mein Herz in die Hose gerutscht....aber woher soll man auch wissen, das man dort Hochzeiten nicht fotografieren darf, uiuiuiui....spannend....Der Laden auf dem Foto sieht herrlich bunt und lecker aus ;-) - viel Spaß weiterhin und liebe Grüße

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Liebe Grüsse, die Özis