Samstag, 21. Juli 2012

wunderschöne Stadt Esfahan

Wenn wir an den Iran denken, dann denken wir immer an die Stadt Esfahan. Diese liebliche Stadt wollten wir uns unbedingt noch einmal anschauen und für ein paar Tage zum Ausruhen nutzen. Wir haben es uns im ITTC Iran Tourist Hotel gemütlich gemacht. Hier dürfen wir ungestört auf dem großen Parkplatz campieren. Wir haben Wasser, Strom für die Klima, eine Laundry, ein leckeres Restaurant und nette Menschen um uns herum.

Mit dem Tourist im Hotelnamen sind die Iranischen Touristen gemeint. Esfahan wird auch sehr gerne von den Iranern selbst besucht. Deshalb hat die Anlage mehrere Zimmer und sogar nette Appartements.

In die ca. 15 min entfernte Innenstadt fahren wir mit Taxis. Besonders am Abend dauert die Fahrt schon mal durch das wilde Verkehrschaos 45 min. Wir laufen durch die Arkaden am Meydan e Imam, der übrigens der zweit größte Platz der Welt ist, schlendern durch den Bazar und suchen die gemütlichen Teehäuser. Aber Esfahan hat sich verändert. Keine Teehäuser, keine ausländischen Touristen… aber dazu später mehr.
Wir laufen ein paar der schönen Brücken ab.
Der Fluss hat kein Wasser mehr, die Teehäuser sind leider geschlossen. Das ausgelassene Leben an den wunderschönen Brücken bleibt leider aus.

Aber um 17 Uhr hat es immer noch 38°C, so dass wir alle drei granatapfelrote Wangen haben. Jonas marschiert fleißig ohne zu murren. Bei Boxenstopps geben ihm leckeres Eis oder frisch gepresster Granatapfelsaft (O-Ton Jonas: „der ist ja bocke Sauer… aber lecker“) die nötige Kraft.
Granatapfelbaum direkt an unserem Stellplatz. So rot waren auch unsere Wangen von der Hitze.
So besuchen wir jeden Tag die Stadt, mal am frühen Vormittag oder am Abend, um das Treiben zu beobachten. Meist schauen wir noch in einem sehr leckeren Restaurant vorbei. Jonas findet es vor allem so witzig, da man die Schuhe auszieht und auf so einer Art Liegen sitzt und isst. Beim ersten Mal konnten wir keinen Tee zum Dessert nehmen, weil unsere eingerosteten Westhaxen eingeschlafen waren. Aber nach ein paar Mal, und vor allem dem einnehmen der Pascha-Liegeposition, können wir auch den Tee genießen.
Speisen wie ein Pascha oder ganz einfach wie in Persien. Das Essen war super lecker.
Der riesen große Bazar ist ein Highlight. Es ist wirklich sehr schwer sich nicht zu verirren. In den Gassen sind die verschiedenen Zünfte immer noch traditionell zusammen. So klopft und hämmert es in den meisten Gassen und Geschäften. Die Kesselmacher treiben aus flachen Kupferblechen Töpfe heraus und verschweißen sie im Innenhof, die Schnitzer bearbeiten vorsichtig das Holz und machen wunderschöne Dosen und Kästchen mit Intarsien. In den Stoffläden schauen wir zu, wie große Decken mit alten Stempeln bedruckt werden. Ein alter Mann taucht hierfür den Holzstempel in Naturfarbe, fixiert ihn auf dem Tuch an der richtigen Stelle und klopft mit seinem Handrücken fest auf den Stempel. Dieser Vorgang wird auf dem kompletten Tuch immer nur in einer Farbe gemacht und dann die Farbe gewechselt.
Panoramafoto von einem "Teil" des Meydan e Emam. Er gilt als der zweit größte Platz der Welt.
Der Ali Qapu Palast am großen Platz.

Blick auf die große Imam - Moschee an der Stirnseite des Platzes.


Aber nicht nur im Bazar, sondern die ganze Stadt ist nach den Waren und Produkte anscheinend geordnet. So finden wir die Schuhstraße, die Parfümstraße, Gemüse- und Obststraße oder Autoteilestraße. Jonas entdeckt, dass fast alle Fahrräder und Mopeds eine Art Kameltasche auf dem Gepäckträger haben. Das würde ihm für sein Mountainbike auch gefallen. Also ziehen wir los, um die richtige Straße zu finden. Wir suchen einen ganzen Vormittag um diese „Khor Chin“ zu finden. Die Einheimischen verstehen zu erst nicht was wir wollen, denn sie können nicht glauben, dass wir so etwas Banales haben wollen und versuchen uns immer wieder zu den Teppichhändlern zu schicken. Aber dann finden wir den richtigen Dandler, der diese Taschen verkauft. Jonas ist ganz seligJ.
Jonas beim Kauf seiner Fahrradtasche.
2003 und 2004 waren wir im Amir Kabir Guesthouse abgestiegen. Der Treffpunkt unter den Rucksackreisenden. Natürlich haben wir den beiden Besitzern einen Besuch abgestattet. Die Freude war sehr groß. Bei einer Kanne Tee tratschen wir gemütlich im Innenhof. Unser Eindruck wurde bestätigt. Es kommen kaum noch Westler in den Iran. Nur die Japaner und Koreaner lassen sich durch die Medien nicht entmutig. Das Haus ist fest in asiatischer HandJ.

1 Kommentar:

  1. wunderschöne Bilder - sieht bunt und interessant aus.
    wenn Jonas jetzt so eine schöne Radl-Tasche hat, könnt ihr ja mal Richtung Forggensee radeln und eine dicke Brotzeit einpacken ;-).

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Danke für deine Nachricht.
Liebe Grüsse, die Özis