8.2.
– 12.2.2013 Höhe: -33 m - +344 m Chinesisches
Neujahr auf der Insel Penang
Pulau Penang – lebhafte Insel an der
Westküste
Wir
haben uns extra beeilt, damit wir das große chinesische Neujahrsfest ab
9.2.2013 in Malaysia auf der Insel Penang feiern können. Auf der größten und
bevölkerungsreichsten Insel (ca. 1,5 Mio. Einwohner) des Landes ist auch die größte
chinesische Gemeinde. Sie stellen ca. 46 % der Inselbewohner dar.
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Landkarte Malaysia - Bundesstaat Kedah mit Inseln Langkawi und Penang. |
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Erst 1985 wurde die tolle Penang Brücke zwischen Insel und Festland eröffnet.
Eine zweite Brücke befindet sich in Bau. |
Die Insel
hat eine lange Geschichte vor zuweisen. Durch ihre strategisch gute Lage war
sie immer wieder umkämpft und wurde von verschiedenen Nationen und Völkern
regiert. 1786 hat der Sultan die Insel den Briten als Außenhandelsposten überlassen.
Die Händler der Ostindien Companie wurde von Captain Francis Light angeführt
der vor allem dem Hauptort Georgetown zur großen Blüte verhalf.
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Grab von Captain Light. |
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Große Kanonen schützen das alte Fort Cornwallis an der Nordwestecke der Insel. |
Wir
dachten, dass das Neujahrsfest hier wohl am buntesten, lautesten und
ausgelassensten gefeiert wird. Aber… wir haben uns da mächtig getäuscht. Denn,
die meisten chinesischen Geschäfte haben im quirligen Chinatown geschlossen,
die Chinesen sind zu ihren Verwandten auf das Festland gefahren. Das sehenswerte
Chinatown ist wie ausgestorben.
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Tja, leider sind die schönen chinesischen Geschäfte mehrere Tage geschlossen. |
Egal, Penang mit den alten Häusern, tollen
Gassen, den leckeren Restaurants, den lebendigen Tempeln einfach mit der multikulti Gesellschaft aus Chinesen,
Indern und Malaien ist sehr sehenswert.
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Wer in Malaysia nichts passendes zum Essen findet ist selber schuld.
Die kulinarischen Einflüsse sind vielfältig und machen das Essen zum Genuss. |
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Bangles - Indische Armreifen kauft man am besten im Dutzend. |
Wir
finden einen tollen Stellplatz im Norden der Insel, nur wenige Gehminuten von
der Altstadt entfernt. Wir dürfen neben einer Autowäscherei auf der Wiese
campieren, bekommen Wasser und Strom und werden von den freundlichen Arbeitern,
die überwiegend aus Bangladesch und Indien stammen, umsorgt.
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Die Jungs aus Bangladesch waren tolle Gastgeber.
Sie habe uns mit Strom, Wasser und Früchten versorgt. |
Zu
fuß erkunden wir jeden Tag fleißig die Stadt, schauen uns viele Tempel, Gassen
und Märkte an. Vor allem Chinatown und little India sind spitze. Es ist
inzwischen sehr heiß und vor allem feucht. Das macht das Spaziergehen unter
Tags sehr beschwerlich. Aber, Penang ist auch für die schönen Fahrradrikschas
bekannt. Mit so einem lustigen Gefährt lassen wir uns bei 34°C mehrere Stunden
durch die Inselhauptstadt Georgetown kutschieren.
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Puuuh, ist das Entdecken anstrengend. Jetzt erst mal eine Massage. |
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Penang ist auch die Heimat vieler Künstler.
Es gibt an jeder Ecke und Hauswand etwas spannendes zu entdecken. |
Durch
die Feiertage herrscht bei den Chinesischen Tempeln Hochbetrieb. Es werden
ganze Räucherstäbchen-Wälder abgebrannt. Manche „Stäbchen“ erinnern eher an
Baumstämme. Der unglaubliche Rauch brennt uns in den Augen, zum Teil bekommen
wir in den Tempeln kaum Luft. Es gibt extra Tempelangestellte, die alle paar
Minuten die geopferten Räucherstäbchen vom Altar einsammeln und in Wasserbottiche
werfen, damit wieder genügend Platz für neue ist. Andere Gläubige kaufen
Dachplatten, beschriften sie mit ihrem Namen und Wünschen für die Zukunft und
spenden diese dann dem Tempel. Vor den Tempeln warten oft viele Bettler, meist
indischer Abstammung, und hoffen auf Spenden der chinesischen Gläubigen. Die
edlen Spender stellen sich uf den Tempelplatz, die Bettler werden in einer
Reihe aufgestellt und dürfen dann einzeln vor den Spender treten, der jedem
einen Geldschein in die Hand drückt.
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Arme Menschen stehen vor dem chinesischen Tempel an,
um von einem großzügigen Inder eine Spende zu erhaschen. |
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Bettler haben oft ihr Quartier vor den Tempeln aufgeschagen und hoffen auf Spenden. |
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Petra hat Glück, sie ist ein Schweinchen. Ich nur eine Ratte. |
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Die Chinesen schreiben ihre Wünsche auf Dachziegel und spenden diese dann dem Tempel. |
Jeden
Abend findet auf dem Stadtplatz an der Nordpromenade von Georgetown ein
Neujahrsfest statt. Auf einer Bühne treten chinesische Künstler und Akrobaten
auf und wilde Drachentänze werden aufgeführt.
Was für eine schöne Überraschung
An
einem Abend haben wir mal wieder Lust richtig europäisch zu essen. Darum
besuchen wir das sehr gute Schweizer Restaurant Edelweiss. Dann eine große,
sehr schöne Überraschung. Fabia und Dino aus der Schweiz, mit denen wir im
September 2012 in Ulaan Bator / Mongolei zusammen im Oasis Guesthouse gestanden
waren, kommen herein. Die zwei sind mit einem älteren Landcruiser und Dachzelt
auf Weltreise. Die Wiedersehensfreude ist groß. Selbstverständlich sitzen wir
bis spät in den Abend zusammen und tauschen unsere Erlebnisse aus. Auch die
nächsten Tage unternehmen wir immer wieder etwas gemeinsam, bzw. sitzen bei der
bullen Hitze in unserer klimatisierten Kabine.
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Zufälliges und sehr schönes Wiedersehen mit den Globetrottern Fabia und Dino. |
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Die Zwei sind mit einem Toyota Landcruiser unterwegs.
Wir hatten uns das letzte Mal in Ulaan Bator - Mongolei gesehen. |
Nach
dem wir Georgetown abgelaufen haben, erkunden wir die Insel mit unserem Auto
und fahren einmal herum. Die Landschaft ist grandios, auf einer kurvenreichen
Strecke erklimmen wir kleine stark bewaldete Hügel in der Mitte der Insel, wir
sehen immer wieder das Meer und den gewaltigen Frachthafen. Natürlich gibt es
auf der ganzen Insel sehenswerte Gebäude und Tempel, aber der buddistische Kek
Lok Si Tempel ist gigantisch. Er thront spektakulär auf einem Hügel in einem Vorort von Georgetown. Er gilt
als einer der größten buddhistischen Tempel Südastasiens. 1890 wurde mit seinem
Bau begonnen und wird seit dem immer wieder erweitert.
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Wer hier spendet wird reich. Also Jonas, gib alles! |
Wir parken direkt vor
dem Tempeleingang auf einem sehr kleinen Parkplatz, da wir bei der Hitze nicht
so weit laufen wollen :-).
Dadurch haben wir selbstverständlich sofort intensiven Kontakt zu den Pilgern,
die sehr freundlich uns begrüßen und aufnehmen.
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Natürlich parken wir auf dem sehr schmalen Parkplatz direkt am Tempel.
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Genau
an dem Tag unserer Rundtour um die Insel herrscht ein Verkehrschaos, überall
wimmelt es nur von Polizei. Wir fragen nach, was das zu bedeuten hat. Absolut
zielsicher stehen wir gerade vor einer chinesischen Schule / Universität wo in
wenigen Minuten der Ministerpräsident auftreten wird. Juchu, in Malaysia stehen
Parlamentswahlen vor der Tür, das ganze Land ist nervös.
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Die Menschen strömen zur Kundgebung umd den Ministerpräsidenten ganz nah zu erleben.
Wir genießen den Stau. :-( |
Trotz
der Feiertage hatten wir wunderschöne Tage auf der Insel. Die verschiedenen
Stadtviertel von Georgetown sind einfach nur klasse.
China und Indien in Miniformat;
entspannt und zum Anfassen :-)
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Multikulti in Malaysia, das macht das Land so spannend und liebenswürdig. Wir fühlen uns sofort sehr wohl. |