Am Schluss fing es noch richtig an zu schütten
und es kühlte richtig ab. Wir fanden gerade noch in einem kleinen Restaurant
Zuflucht. Andere iranische Gäste gaben uns gleich von ihrem heißen Tee und
ihren Sonnenblumenkernen ab. Jonas griff richtig in die
Tüte und meinte, „hmmm lecker die Kerne lieb ich!“
Petra und Mustafa unterwegs. Mit dem eigenen Fahrzeug auf der Seidenstrasse nach China und weiter über Laos, Kambodscha und Thailand nach Malaysia.
Freitag, 29. Juni 2012
Kandovan 2.250m - Das Höhlendorf
Nur 60km von Tabriz entfernt liegt das
faszinierende Höhlendorf Kandovan. Es ähnelt Göreme in der Türkei. Jedoch
unterscheidet es sich vor allem dadurch von Göreme, dass die Höhlenwohnungen
noch bewohnt sind. Es gibt viele Treppen und Steinstufen zu erklimmen. Für
Jonas war es ein richtiges Abenteuer. Er erkundete jeden Winkel und jede Türe.
Nicht immer haben die entdeckten Schätze seine Nase erfreut. Die Menschen im
Dorf tragen große bunte Tücher und versuchen mit dem Verkauf von Souvenirs und
von getrocknetem Obst oder Nüssen ein Zubrot zu verdienen. Jonas hat sich in
einem Höhlensouvenierladen einen kleinen Teppich gekauft. Er meinte, dass er
ihn dringend für sein Zimmer benötigt. Ja dann… J
Tabriz 1.630m – Das ging gerade noch einmal gut!
Gut geschlafen und gestärkt geht es in die
Stadt. Wir nehmen uns ein Taxi und lassen uns zum großen Bazar bringen. Gleich
am Eingang befindet sich die Tourist Info. Herr Kahn von der Info ist bei
Touristen sehr bekannt. Leider war er heute nicht im Büro, jedoch vertrat ihn
sein Bruder perfekt. Nach einem kleinen Plausch und einem zweiten Frühstück im
Joghurt- Milchrestaurant ging es in das Bazar Labyrinth. Tabriz hat einen der
sehenswertesten Bazare des Iran. Am Nachmittag konnte sich Jonas in „unserem“
Stadtpark auf der Wiese richtig austoben. Direkt vor unserem Pemujo ist ein
Bewässerungshahn. Das war natürlich zum Plantschen genau richtig.
Als wir beim Abendessen saßen, hörten wir
Trommeln und Schalmeien direkt von der Wiese gegenüber. Ein paar Autos hatten
angehalten und feierten ausgelassen eine Hochzeit. Einige andere Iraner liefen
hin, und wir natürlich auch. Die Hochzeitler sangen, tanzten, lachten und machten
richtig laut remidemi. Mustafa machte gerade ein paar Fotos als auf einmal die
ganze Gesellschaft auf ihn zu rannte und ihm die Kamera wegnehmen wollte. Ein
paar junge Männer waren sehr aggressiv und griffen Mustafa richtig tätlich an.
Wir bedauerten als Touris nicht gewusst zu haben, dass man Hochzeiten nicht
fotografieren darf. Uns kamen gleich andere Iraner zur Hilfe und versuchten die
Situation zu beruhigen.
Der Basar in Tabriz ist sehr sehenswert. |
Als wir langsam versuchten zu Pemujo zurück
zugehen, kam auf einmal wieder einer der jungen Männer angerannt und versuchte Mustafa
zu schlagen. Der entkam ihm gerade noch. Die ganzen anderen Iraner vom Park
fingen den Mann ein und trieben ihn zu seiner Familie zurück. Uns blieb fast
das Herz stehen. Wir wussten gar nicht wie uns geschah und alles ging so
schnell. Wahnsinn wie schnell so eine Situation kippen und eskalieren kann. An
unser Auto kamen dann einige Iraner die sich sehr für das schlechte Benehmen
der Leute entschuldigten. Sie sagten, dass die Hochzeitler aus weiter
entfernten Dörfern kommen würden und hier nur zeigen wollten wie toll sie sind.
Man muss wissen, dass es im Iran verboten ist öffentlich Musik zu machen und zu
tanzen. So könnte es auch sein, dass die Hochzeitler Angst hatten, dass wir die
Fotos / Video den Behörden zeigen könnten. Wir wurden liebevoll umsorgt, Wasser
und Eis wurde uns gereicht, Glückszeremonien abgehalten und die Polizei wurde
gegen unseren Willen gerufen. Diese hatte jedoch kein Interesse an uns. Sie
wollten die Vandalen fassen, diese hatten sich jedoch aus dem Staub gemacht.
Petra und Jonas blieben im sicheren Pemujo mit
hohem Puls. Jonas schlief friedlich ein ohne dass er verschreckt wäre. Mustafa
saß noch lange mit Iranern im Gras vor unserem Auto und redete über die
Geschehnisse und das Leben im Iran. Alle um uns herum
waren bestürzter und trauriger als wir selbst. Aber wir konnten sie beruhigen,
dass es überall auf der Welt Deppen gibt. So fand der Abend einen versöhnlichen
Abschluss.
Iran - Einreise
Montag, 25.06.12, sind wir aufgeregt. Mal
sehen ob wir in den Iran einreisen können, ob alle Papiere vollständig sind und
vor allem ob die Grenze geöffnet ist. Hier im Osten ist die Lage gerade etwas
zwischen den Nachbarländern angespannt. Syrien hat vor 2 Tagen ein türkisches
Kampfflugzug abgeschossen, und wie wir wissen ist Iran ein Freund von Syrien.
Bereits 6km vor der Grenze stehen die LKW’s in zwei Spuren schlange. Das kennen wir bereits und ziehen locker auf der Gegenfahrbahn einfach an allen vorbei. Bei der Ausreise der TR läuft zuerst alles ganz ok, man frägt sich durch, alles passt, bis Mustafa’s Pass an der Reihe ist. Wieder heißt es stopp, bitte mitkommen zum Kommissar. Dieser ist aber ganz entspannt auf seinem Ledersessel, im TV läuft ne türkische Soap. Nach ein paar Minuten sagt er, dass es im System 25 Mustafa Öz gibt und ein paar haben Probleme mit den Behörden. Ob ich einer davon bin? Vater und Mutter Name werden in Computer eingegeben, bringen aber noch keine endgültige Zufriedenheit. Er möchte einen Nachweis über den Namen der Eltern. Zum Glück hatte Mustafa seinen alten türkischen Perso (der nicht mehr gültig ist) kopiert und mitgenommen. Die Kopie überzeugte den Beamten und wir durften zu den Iranern.
Sehr witzig. Die Soldaten am Tor schauen mit ihren Uniformen und silberverspiegelten Sonnenbrillen nicht gerade so aus, als wenn sie Humor hätten. Aber Petra fährt mit Pemujo vor, ich spring raus und lauf zum Gebäude. Der Soldat will wissen ob Mustafa die Ausreisestempel hat. Er verneint und geht einfach weiter. Ha, hier beginnt aber erst das Labyrinth. Es ist nicht wirklich zu erkennen was man wo und wie machen muss. Es gibt viele Wichtige Menschen die entweder in einer Halle stehen oder in kleinen Stuben sitzen und tippen. Zwischen drin LKW Fahrer die stinkig auf ihre Papiere warten. So schnell können wir gar nicht schauen, wie ein Zivilist dem Zollbeamten unsere Pässe aus der Hand nimmt, ihm etwas sagt und dann von Tisch zu Tisch läuft, Dinge signieren und unsere Papiere abstempeln lässt. Tja, leider ist gleich Schichtwechsel und da geht wirklich nix mehr. Ganzpünktlich wird der Griffel weggelegt, die Halle wird von allen Reisenden geräumt, Mustafa durfte als Westler bleiben, bis die neue Schicht die Kollegen begrüßt und nach 30min wieder die Arbeit aufnimmt.
Bereits 6km vor der Grenze stehen die LKW’s in zwei Spuren schlange. Das kennen wir bereits und ziehen locker auf der Gegenfahrbahn einfach an allen vorbei. Bei der Ausreise der TR läuft zuerst alles ganz ok, man frägt sich durch, alles passt, bis Mustafa’s Pass an der Reihe ist. Wieder heißt es stopp, bitte mitkommen zum Kommissar. Dieser ist aber ganz entspannt auf seinem Ledersessel, im TV läuft ne türkische Soap. Nach ein paar Minuten sagt er, dass es im System 25 Mustafa Öz gibt und ein paar haben Probleme mit den Behörden. Ob ich einer davon bin? Vater und Mutter Name werden in Computer eingegeben, bringen aber noch keine endgültige Zufriedenheit. Er möchte einen Nachweis über den Namen der Eltern. Zum Glück hatte Mustafa seinen alten türkischen Perso (der nicht mehr gültig ist) kopiert und mitgenommen. Die Kopie überzeugte den Beamten und wir durften zu den Iranern.
Vor weg, wir haben zwei Pässe, wegen der
zahlreichen Visa etc. Die Anreise bis hierher hatten wir mit Pass2 vorgenommen,
da in Pass 1 die ganze Visa sind. Wir wollten nicht, dass man bereits in Europa
oder der Türkei dumme Fragen an den Grenzen stellt. Vor allem das Iran Visa
beunruhigt doch manchen Zöllner.
Deshalb haben wir bei der Einreise in den Iran
Pass1 den Soldaten am großen Eisentor gezeigt. Der meinte wir haben ja keinen
Ausreisestempel der Türken. Wir müssen zurück in die TR. Mustafa zu den
türkischen Zöllnern, inzwischen sind wir ja fast befreundet ;-), mit der Bitte
auch in diesen Pass einen Ausreisestempel rein zu hauen. Der Beamte winkte nur
ab und meinte, der Soldat hat keine Ahnung, ignorier ihn einfach und such im
iranischen Zollgebäude den Zöllner.Sehr witzig. Die Soldaten am Tor schauen mit ihren Uniformen und silberverspiegelten Sonnenbrillen nicht gerade so aus, als wenn sie Humor hätten. Aber Petra fährt mit Pemujo vor, ich spring raus und lauf zum Gebäude. Der Soldat will wissen ob Mustafa die Ausreisestempel hat. Er verneint und geht einfach weiter. Ha, hier beginnt aber erst das Labyrinth. Es ist nicht wirklich zu erkennen was man wo und wie machen muss. Es gibt viele Wichtige Menschen die entweder in einer Halle stehen oder in kleinen Stuben sitzen und tippen. Zwischen drin LKW Fahrer die stinkig auf ihre Papiere warten. So schnell können wir gar nicht schauen, wie ein Zivilist dem Zollbeamten unsere Pässe aus der Hand nimmt, ihm etwas sagt und dann von Tisch zu Tisch läuft, Dinge signieren und unsere Papiere abstempeln lässt. Tja, leider ist gleich Schichtwechsel und da geht wirklich nix mehr. Ganzpünktlich wird der Griffel weggelegt, die Halle wird von allen Reisenden geräumt, Mustafa durfte als Westler bleiben, bis die neue Schicht die Kollegen begrüßt und nach 30min wieder die Arbeit aufnimmt.
Am Ende haben wir das ok, das Auto wird nur
kurz angesehen und wir werden nur gefragt ob wir Alkohol dabei haben. Mit der
Bemerkung, dass wir ein tolles Auto haben werden wir verabschiedet… aber nur 500m,
denn dann kommt die nächst Ochsentour. Wir hatten schon gehört, dass ausländische
Fahrzeuge mit Dieselmotoren eine Gebühr entrichten müssen, um den super
billigen Dieselpreis zu kompensieren. Die Gebühr richtet sich vor allem nach
der zurückgelegten Entfernung im Iran und dem Fahrzeugtyp. Mustafa wurde mit
dem entsprechenden Beamten schnell einig, dass wir nur bis Tabriz fahren. Das
kostete uns „nur noch“ 67€ welche wir gleich bei der angeschlossenen Bank
einzahlen konnten. Dann Iranisches Kennzeichen. Wir sagten, dass wir das später
in Tabriz holen. Das wurde so akzeptiert. Mustafa hat von den LKW Fahrern
gehört, dass bei der Ausreise evtl. eine Strafe blühen kann. Max 30€. Das ist
günstiger und schneller als Kennzeichen holen. Mal sehen ob der Plan auf geht.
Noch ein paar Stempel und eine KFZ Versicherung für 35€ dann ist es endgültig
geschafft.
Nach ein paar
KM fahren wir eine Tanke an, um mal zu testen wie das neue System für
Ausländer funktioniert. Der
Tankwart meint, “oh Germany very good, welcome to Iran.“ Wir nehmen erst einmal
nur 50l Diesel. Er berechnet uns 180.000Rial (oder 18 Tüman wie man hier auch
sagt). Das sind umgerechnet knapp 11,70€,
also 23Cent/Liter! (beim Wechselkurs von 15.400Rial/1€)
Eine Polizeikontrolle winkt uns raus. Der
Uniformierte kommt, lacht, sagt „welcome“ und steckt Jonas einen Schokoriegel
zu. Das war‘s, bitte weiterfahren. Cool, wir fühlen uns wieder wohl hier. Auf
einem Hochplateau zwischen 1.000m – 1.800m geht es durch eine sehr trockene Gegend.
Die Berge wechseln ständig die Farben von sand gelb bis tief rot. Am Abend (Ortszeit +1,5 Std. zur Türkei)
erreichen wir Tabriz, die dritt größte
Stadt des Iran mit 1.4 Mio. Einwohner. Als Stellplatz suchen wir uns den großen
Stadtpark im Süden der Stadt aus. Super Platz mit Wiese, Wasser, Café und fast ruhig.
TR – Dogubayazit 1.860m
Vor dem Isak Pasa Saray in Dogubayazit |
Heute standen Erkundungen auf dem Programm.
Früh am Vormittag erklommen wir unseren Hausberg hinauf zum Isak Pasa Saray.
Das Schloss wird aufwendig saniert, ist aber trotzdem für Besucher geöffnet. Es
machte uns großen Spaß, auch wenn wir fest schnaufen mussten, die Gegend zu Fuß
zu erkunden. Jonas fühlte sich wie ein osmanischer Ritter und sprang von einem
Zimmer ins andere.
Am Nachmittag wollten wir uns in Ruhe die
Stadt ansehen. Jedoch liegt das Zentrum 5km steil bergab von unserem Stellplatz
entfernt. Kaum standen wir auf der Kopfsteinpflasterstraße hielt schon ein
Wagen und nahm uns in die Stadt mit. Der sehr freundliche Herr erzählte uns,
dass die Unruhen hier fast verschwunden sind. In den 90er Jahren konnte man
sich nach 17Uhr nicht mehr auf die Straße trauen, denn dann schossen die Kugeln
nur so durch die Gassen. Man wusste nicht genau ob von
Separatisten oder dem Militär. Trotzdem ist der Tourismus auf sehr niedrigem
Niveau. Nur wenige einzelne Touris verschlägt es in die Osttürkei.
Die Stadt ist schnugglig. Hat einen netten
Stadtkern mit vielen Cafés, Restaurants und zig mini Geschäften. Eine Art
Fußgängerzone macht das Schlendern sehr angenehm. Zwischen durch wurde uns „hello“
und „welcome“ zugerufen. Worauf Mustafa türkisch
Antwortete. Sichtlich peinlich entschuldigten sich die Leute gleich und luden
uns zu einem Glas Tee ein. Die Menschen Unterhalten sich fast ausschließlich in
Kurdischer Sprache. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen.
Jonas packte noch sein Mountainbike aus um
damit durch den Schotter zu fahren. Er hatte so großen Spaß. Am Montagmorgen
bekamen wir von zwei Enduro Fahrern besuch. Das Pärchen war von Australien über
Südostasien in 15 Monaten hierher gefahren. Ziel sei Alaska. Wow, da soll noch
einer zu Hause sagen, dass wir verrückt sind!
Samstag, 23. Juni 2012
TR - endlich in Dogubayazit
Wow, was für drei Mammut-Tage! Wir sind jeden Tag bis in die
Dämmerung gefahren, um die gut 1.500 km zu fahren. Wir waren erstaunt, wie gut
die Straßen inzwischen ausgebaut sind. Vor allem der gefürchtete Bolu Pass
wurde durch eine Autobahn und einen Tunnel sehr entschärft. Diese Hauptostroute
wurde überwiegend vierspurig ausgebaut.
Nur zwischendurch sind noch große Baustellen, wo mit großem Gerät versucht wird
die Lücken zu schließen. Leider gibt es auch noch alt „osttürkische“
Streckenabschnitte. Oh je, da prüfen unsere 3,8 Tonnen die Federung. Die Landschaft… super! Das erste Drittel
bewegt man sich zwischen 200 m – 500 m, es gibt Bäche und die Landschaft ist
saftig grün. Aber ab Erzincan und dann richtig ab Erzurum erreicht man das
Anatolische Hochland. Ab hier pendelt man ständig zwischen 1.600 m – 2.100 m.
Weich geschwungene Hügel sind mit einem grünen Teppich überzogen. Immer wieder
durchzogen von einem lila, rosa oder gelben Blumenmeer.
Zum Teil sind die Berge auch schroff in verschiedenen Gelb- und Rottönen und erinnern an eine Mondlandschaft.
Anatolische Hochebene hinter Erzurum - 1.680 m |
Zum Teil sind die Berge auch schroff in verschiedenen Gelb- und Rottönen und erinnern an eine Mondlandschaft.
Bei einem Passanstieg im Hochland, einer von unzähligen, haben
wir einen drahtigen Fahrradfahrer aus Baden Württemberg getroffen. Er möchte um’s
Schwarze Meer radeln. Hut ab, und wir Weichbieber jammern über 1.500km absitzen
im Reisemobil J
Uns geht es sehr gut. Sind natürlich durch die langen Etappen
müde, aber bei den kühlen Temperaturen um die 25°C (vorher 37°C) werden wir sicher
gut schlafen. Ach ja, letzte Nacht haben wir uns einen großen Rastplatz zum
Übernachten ausgesucht. Bis 2 Uhr war er auch perfekt, aber dann kamen die
Überlandbusse zum Rast machen. Ein Lautsprecher direkt vor unserer Kabine begrüßte
die Neuankömmlinge ausgiebig. Natürlich wurden die Reisenden nach 30min
aufgefordert ihre Busse wieder zu besteigen. Dazu lief die Melodie von der
Titanic. Wir waren nah dran, die Ansagerin zu ertränken Man glaubt gar nicht
wie viele Reisebusse so in der Nacht unterwegs sind…hrrrr. Der Einzige der
ruhig schlief war Joni.
Jetzt sind wir in Dogubayazit auf dem bekannten Murat
Camping – 1.860m. Er liegt direkt unterhalb der sehr schönen Isak Pasa Saray.
Nicht, dass hier falsche Vorstellungen aufkommen. Er nennt sich nur Camping. Es
ist der Parkplatz vor einem Restaurant, dessen Besitzer Globetrotter liebt und
selbst ein erfahrener Bergsteiger ist. Er führt gerne Touren auf den 5160m
hohen Ararat, der in Sichtweite ist. Normal treffen sich hier die Selbstfahrer,
welche weiter Richtung Osten fahren. Uns sagte man, dass durch die negativen Nachrichten
aus dem Iran und die immer wiederkehrenden Schießereien in der Osttürkei die
Touristen und Globetrotter stark abgenommen haben.
Dogubayazit... endlich mit Papa spielen. Wir lassen einen Drachen vor dem Palast steigen. |
Am Sonntag steht Erkundung des Schlosses, spiiiieeeelen und
Emailen an. Ab Montag geht es in den Iran. Wir rechnen, dass wir dort erst mal
kein Email haben werden.
Donnerstag, 21. Juni 2012
TR - Urlaub am Schwarzen Meer
Als letzten richtigen Erholungsort haben wir uns Sile am
Schwarzen Meer ausgesucht. Hier hatten wir bereits 2004 auf dem Rückweg von
unserer langen Asienreise Rast gemacht.
Die 310 km nach Sile haben wir gut geschafft. Nur die Sanierung
der Bosporus Brücke und der damit verbundene Stau hat uns 1,5 Stunden zurück
geworfen. Aber so konnten wir uns schnell an die etwas frechere Fahrweise
gewöhnen. Mit unserem Pemujo sind wir jetzt nicht mehr zu übersehen und wir wurden
respektiert (spätestens wenn wir laut gehupt haben).
Der Campingplatz ist wirklich immer noch eine kleine Oase,
ja er ist sogar noch erholsamer geworden. Denn seit neuestem gibt es hier einen
tollen Swimmingpool. Perfekt für Jonas um jeden Tag zu plantschen. Das Meer ist
ein wenig „frisch“ und vor allem sehr wellig. Besonders wegen der
Wassertemperatur freuen wir uns auf Südostasien.
Der Besitzer hat leider aus dem netten Camping Akkaya jetzt
eine hochpreisige Westernstadt gemacht, und nennt sich Sheriff. Die Pferde
laufen frei rum, haben uns sogar direkt am Auto besucht. Jetzt dürft ihr zu uns
auch Cowgirl und Cowboy sagen! Die Zimmer kosten 140€ - 330€ die Nacht mit Halbpension. Wobei
uns die Zimmer und die ganze Anlage gerade nicht einen 5* Eindruck machen.
Unglaublich diese Preise, wer sich das wohl leisten kann? Angeblich kommen die
Neureichen aus Istanbul gerne nach Sile.
TR – Köseömer bei den lieben Verwandten
Die Freude bei Mustafas Eltern und Verwandten war natürlich
groß als wir eintrafen. Wobei wir den Verdacht haben, dass sie sich vor allem
wegen Jonas so sehr gefreut haben.
Neben verschiedenen Besuchen haben wir auch den
Samstagsmarkt in Havsa besucht. Für Jonas ein riesen Abenteuer. Das Beste daran
ist. Er hat sich eine riesen Wassermelone ausgesucht und dann zu Hause genascht.
Genial, wenn man bedenkt dass er sonst überhaupt kein Obst isst!
Mustafas Cousin Emrah heiratet in wenigen Wochen. Natürlich
wollte vor allem die Tante Emine, dass wir bis zur Hochzeit bleiben. Es war
sehr schwierig allen zu erklären wie wichtig für uns diese Reise und vor allem
wie „besonders“ dieser unbezahlte Urlaub ist. Am Ende haben sie es ein wenig
verstanden, oder zumindest akzeptiert.
Wir haben Emrah noch eine große Freude gemacht, in dem wir
am Montag noch auf seine Trauung gegangen sind. Die Freude bei der Verwandtschaft
war riesig.
Für uns wird es dadurch zeitlich noch enger. Wir müssen
spätestens am 10.07.2012 in Turkmenistan einreisen sonst verfällt unser Visum. Aber das schaffen wir alles, ohne dass wir
große Abstriche machen müssen.
Jonas hatte großen Spass bei Nenne (Oma) und Dede (Opa). Nur
diese lästigen Verwandten, die einen ständig drücken, knuddeln und vor allem
abknutschen waren etwas anstrengend. Puuuhhh
Einmal fragte Jonas: "Warum haben die Frauen einen Turban auf..."
Einmal fragte Jonas: "Warum haben die Frauen einen Turban auf..."
Die ersten Tage unterwegs...
Am Mittwoch den 13.06.12 ging es endlich los. Eigentlich wollten wir früh
am Morgen aufbrechen. Jedoch wurde es dann doch Mittag. Gestärkt mit frischen
Brezen, Kuchen und leckerem Kaffee in Marktoberdorf beim Bäcker haben wir dann
den Absprung endlich geschafft. Wir hatten schon Angst, dass Moni und Willi von
der Schule kommen und wir immer noch zu Hause sind J
Die Fahrt war absolut problemlos. Die Straßen frei, kein
Mensch unterwegs, fast alles nur Autobahn… was will man mehr. Nur in Bulgarien
ist die Umfahrung von Sofia noch eine echte Schlaglochpiste wie man sie vom
alten Autoput kennt.
An den Grenzen wurden wir ohne größere Verzögerungen schnell
abgefertigt, so dass wir am Freitagmittag die Türkische Grenze gut erreicht
hatten.
Aber… die Türken wollen anscheinend allen zeigen, dass sie
bei den Grenzformalitäten nicht so locker vorgehen wie die Nachbarn. Wir und die
anderen paar Autos mussten lange anstehen bis wir endlich dran waren. Alles war
ok, bis auf den letzten Beamten, der Mustafas Pass einem anderen Beamten gab.
Dieser meinte, dass er zu einem anderen Schalter gehen müsste. Dieser fragte
ihn dann, was er von ihm möchte. Als er ihm sagte, dass er das auch nicht weiß
rief dieser seinen Kollegen an und meinte, dass wir zur Polizei zur Befragung
müssen. Warum? Das wusste er auch nicht.
Die Polizei war dann sehr nett und höflich. Als Mustafa
etwas lauter wurde gaben sie Jonas Schokokekse und wir sollten uns in eine
Wachstube mit anderen Polizisten setzen. Der nette junge Polizist erklärte uns,
dass er unseren Ärger verstehe, aber auch nicht wüsste warum sie uns aufhalten.
Mit einem Zettel gingen wir dann zum Beamten 2, der irgendwas in Computer tippte
und uns dann zu Beamten 4 schickte. Dieser fragte was wir wollen. Das wussten
wir natürlich wieder nicht….. Naja am Ende hatten wir alle Stempel, keine
Autodurchsuchung und nach 2,5 Stunden alles gut überstanden und wir konnten uns Edirne anschauen. J
Die Edirne ist richtig klasse. Die Stadt lebt, ist bunt und modern. Es macht richtig Spass durch die alten Gassen zu schländern oder in der neuen lebhaften Fussgängerzone einen Kaffee zu trinken.
Jonas ist super! Kein Jammern oder „Wie weit ist es noch?“ Er ist mega aufgeregt und super begeistert. Macht alles gut mit. Hoffentlich bleibt es so.
Edirne - vor der Selimiye Moschee. Besonderheit, sie hat vier Minarette. |
Jonas ist super! Kein Jammern oder „Wie weit ist es noch?“ Er ist mega aufgeregt und super begeistert. Macht alles gut mit. Hoffentlich bleibt es so.
Mittwoch, 13. Juni 2012
13.06.2012 es geht los...
Hallo Zusammen,
es sind schon wieder fast 9 Jahre vergangen, seit wir unsere letzte große Reise unternommen haben.
Der Fernweh-Virus hat uns immer noch ganz fest im Griff. Deshalb haben wir vor längerer Zeit angefangen uns über eine neue Abenteurreise Gedanken zu machen.
Aber dieses mal ist es etwas anders! Wir reisen zu Dritt, denn unser süßer Jonas hat auch das Globetrottergen abbekommen und möchte zusammen mit uns die fremden Länder erkunden.
Wir haben das große Glück gehabt, eine verunfallte Bimobil Kabine von Petra's Eltern zu bekommen. Mit dem passenden Basisfahrzeug, einem Nissan Navara, sind wir perfekt für neue Abenteuer gerüstet.
PeMuJo... heißt unser aktuelles Reisemobil. Super kreativ :-) aus unseren Vornamen entstanden.
Die Unfallkabine haben wir in vielen Stunden die letzten Monate und mit Hilfe von Freunden wieder flott gemacht. Jetzt strahlt sie wieder wie neu. Beinahe hätten wir vor lauter Bauen und Verbessern vergessen endlich los zu fahren :-)
P.S. Liebe Moni, lieber Willi; vielen Dank für Eure Geduld, und dass wir Eure Einfahrt als Werkstatt missbrauchen durften!!! Ganz sackrischen Dank auch an Fine und Reimer, die uns sooo tatkräftig unterstützt haben.
Gestern sind endlich die letzten Visa eingetroffen und morgen am Mittwoch, den 13.06.2012 wollen wir Richtung Osten aufbrechen.
Wo soll's hin gehen? Jonas will Kamele, Wüste und vor allem Mongolen sehen. Er will mal überprüfen, ob die Chinesischemauer wirklich so lang ist....
Wir fahren entlang der Seidenstrasse über den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan in die Mongolei. Von da geht es dann nach China und weiter nach Südostasien. Durch Laos und Kombodscha wollen wir langsam und gemütlich Thailand erreichen um dann in Malaysia die Tour zu beenden.
Das ist der Plan, ob wir wirklich all die schönen Länder "selbst erfahren" werden.. dürfen... können... wird sich zeigen.
Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig. Wir werden versuchen immer wieder kleine Berichte und Fotos hier zu posten, so dass ihr auch ein bischen mit uns reisen könnt.
Ganz liebe Grüße. Wir freuen uns auf das Wiedersehen.
Eure Özi
Petra, Jonas und Mustafa
es sind schon wieder fast 9 Jahre vergangen, seit wir unsere letzte große Reise unternommen haben.
Der Fernweh-Virus hat uns immer noch ganz fest im Griff. Deshalb haben wir vor längerer Zeit angefangen uns über eine neue Abenteurreise Gedanken zu machen.
Aber dieses mal ist es etwas anders! Wir reisen zu Dritt, denn unser süßer Jonas hat auch das Globetrottergen abbekommen und möchte zusammen mit uns die fremden Länder erkunden.
Wir haben das große Glück gehabt, eine verunfallte Bimobil Kabine von Petra's Eltern zu bekommen. Mit dem passenden Basisfahrzeug, einem Nissan Navara, sind wir perfekt für neue Abenteuer gerüstet.
Unser PeMuJo - unser Zuhause für die nächsten 7- 8 Monate. |
PeMuJo... heißt unser aktuelles Reisemobil. Super kreativ :-) aus unseren Vornamen entstanden.
Die Unfallkabine haben wir in vielen Stunden die letzten Monate und mit Hilfe von Freunden wieder flott gemacht. Jetzt strahlt sie wieder wie neu. Beinahe hätten wir vor lauter Bauen und Verbessern vergessen endlich los zu fahren :-)
P.S. Liebe Moni, lieber Willi; vielen Dank für Eure Geduld, und dass wir Eure Einfahrt als Werkstatt missbrauchen durften!!! Ganz sackrischen Dank auch an Fine und Reimer, die uns sooo tatkräftig unterstützt haben.
Gestern sind endlich die letzten Visa eingetroffen und morgen am Mittwoch, den 13.06.2012 wollen wir Richtung Osten aufbrechen.
Wo soll's hin gehen? Jonas will Kamele, Wüste und vor allem Mongolen sehen. Er will mal überprüfen, ob die Chinesischemauer wirklich so lang ist....
Wir fahren entlang der Seidenstrasse über den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan in die Mongolei. Von da geht es dann nach China und weiter nach Südostasien. Durch Laos und Kombodscha wollen wir langsam und gemütlich Thailand erreichen um dann in Malaysia die Tour zu beenden.
Das ist der Plan, ob wir wirklich all die schönen Länder "selbst erfahren" werden.. dürfen... können... wird sich zeigen.
Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig. Wir werden versuchen immer wieder kleine Berichte und Fotos hier zu posten, so dass ihr auch ein bischen mit uns reisen könnt.
Ganz liebe Grüße. Wir freuen uns auf das Wiedersehen.
Eure Özi
Petra, Jonas und Mustafa
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