Jetzt wollen wir uns erst einmal
erholen, genießen das feine Essen und den leckeren Kaffee im
Fairfield Restaurant in Tsetserleg (20.000 Einwohner – 1.700m). Der
übersichtliche Ort ist von kleineren Bergen und Hügeln umgeben und
nach russischem Vorbild schachbrettartig strukturiert. In den
Wohnvierteln um den Ortskern verstecken sich Jurten hinter hohen
Holzzäunen. Die Mongolen ziehen meist noch die Jurten den kühlen
und unpersönlichen Stahlbetonklötzen vor.
Im Ort gibt es einige buddhistische
Klöster, die wir natürlich besuchen. Manche sind modern und
scheinen relativ neu erbaut worden zu sein, andere hingegen sind in
großen Jurten untergebracht.
Die Mönche
erlauben uns ins kleine Kloster Buyandelgerüülekh Khiid
einzutreten, am Rand auf kleinen Holzbänken zu sitzen und bei den
Zeremonien zu zusehen. Das Licht ist meist sehr düster, es brennen
kleine und große Butterlampen und wie in buddhistischen Klöstern
üblich, sind in der Mitte Bänke gegenüber aufgestellt, wo sich die
Mönche gegenüber sitzen und Gebete rezitieren. Am Kopfende ist
meist ein geschmückter und größerer Sitz, wo der Abt des Klosters
sitzen darf. Vor den kleinen Bänken sind schmale Tische, wo die
Gebetsblätter abgelegt werden. Zwischen durch geht ein junger Novize
mit einer großen Teekanne durch die Reihen und schenkt den betenden
Mönchen Buttertee ein. Nicht jeder Mönch ist konzentriert bei der
Sache, ratscht mit seinem Nebenmann oder betrachtet uns.
Gleich beim Eingang sitz ein Mönch an
einem kleinen Tischlein, hat viele kleine Zettelchen vor sich
verstreut und ein Buch. Die Besucher gehen zu ihm, sagen ihm was sie
für Sorgen oder Wünsche haben. Der Mönch schreibt dann etwas auf
die Zettel, die er an die betenden Mönche weiter gibt. Der Abt sucht
das passende Gebet aus und alle Mönche beten dann für den
Bittsteller, der sich vor den Abt setzen darf. Natürlich hinterlässt
der Gast auch eine kleine Spende.
Als die Jurte leer ist, ruft der Abt
plötzlich Jonas zu sich nach vorne. Jonas geht artig vor uns setzt
sich vor ihn hin. Der Abt schaut erst unsicher, fragt Jonas nach
seinem Namen und lacht ihn dann an. Der Abt legt seine Hand auf Jonas
und fängt an für ihn eine kleine Puja (Gebetszeremonie) abzuhalten.
Er betet, legt immer wieder seine Hand auf Jonas Kopf und streut
irgendwelche Kräuter in die Luft. Jonas macht große Augen und
bleibt ganz ruhig (alleine) vor ihm sitzen.
Mit strahlenden Augen kommt Jonas
zurück zu uns. Es ist so eine tolle Stimmung in diesem Kloster und
für Jonas eine besonders schöne bleibende Erinnerung.
Die Hauptstraße ist geteert und das
soll bis Ulaan Bator so bleiben. Wir können unser Glück gar nicht
fassen.
cool, kennen wir :) D&P
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