Wir
haben darüber verschiedenes gelesen. Dieses Bergvolk ist in Südost Myanmar eine
Minderheit und hat immer wieder, wie auch andere Minderheiten, unter den
Angriffen der Soldaten in Myanmar zu leiden. Es sind Flüchtlinge die seit den
1980er Jahren beim Nachbarn Thailand Schutz suchen. Die meisten Flüchtlinge
leben in UNHCR Flüchtlingslager wo sie keinerlei Möglichkeiten haben einer
Beschäftigung nach zu gehen.
Hütten der Padaung. |
Wir durften
eine Manschette in die Hand nehmen. Wow, ist die schwer.
Inzwischen
gibt es ca. 8 Schaudörfer, wo Touristen die Langhalsfrauen besuchen können. Gegen
einen Eintritt darf man frei in den Dörfern sich bewegen. Wer genau das Geld
bekommt ist ein Geheimnis, jedoch ist klar, dass die Padaung am wenigsten davon
abbekommen. Angeblich bekommen die Frauen am Tag 30 € für den Souvenirstand und
die Männer eine Reisunterstützung im Wert von 5 €.
Da sind verschiedene
Konflikte vorprogrammiert. Die Padaung waren in Myanmar als Terrassenbaumeister
bekannt. Jetzt stehen die Frauen im Fokus und die Männer haben keine Aufgabe
mehr, sie haben Minderwertigkeitsgefühle. Andere Minderheiten hingegen werfen
den Padaung ein schnorrerhaftes Verhalten vor.
Wir
haben lange überlegt, ob ein Besuch das System „Menschenzoo“ unterstützt oder
evtl. wir den Menschen dort ein Gehör und dann nach Außen eine Stimme geben
können, in dem wir von unseren Erlebnissen und direkten Gesprächen berichten. Eine große Motivation für unsere Reisen ist immer,
gängige Vorurteile bzw. Missstände nach Möglichkeit selbst zu sehen, zu
überprüfen und ein eigenes Bild zu machen. Meist mussten wir westliche bzw. persönliche
Vorurteile über Bord werfen.
Schlussendlich
fahren wir hin, zahlen einen Eintritt und sind gespannt was wir sehen werden. Nach
einer kurzen Wanderung erreichen wir die Dörfer. Die Hütten sind aus Bambus die
Wege naturbelassen.
Als
wir auf dem Weg zum Dorf an Verkaufsständen vorbei kommen, haben wir das
Gefühl, dass die Frauen erst ihre Trachten zurechtrücken als sie und kommen
sehen. Die jungen Damen legen ganz hektisch ihre Handys auf die Seite.
Im
Dorf sitzen einige Frauen an Webstühlen oder kümmern sich um die Ernte. Alle haben
ihre Trachten und natürlich den Halsschmuck an.
Wir sind die einzigen Besucher
im Augenblick, die Frauen freuen sich offensichtlich über unseren Besuch.
Irgendwie trauen wir uns nicht die Einwohner um Fotoerlaubnis zu bitten, wir kommen
uns komisch vor. Die meisten sprechen überraschenderweise gut Englisch und so
kommen wir leicht mit den Frauen ins Gespräch. Sie erzählen uns von ihrem
Alltag und wir fragen sie auch vorsichtig wie die Situation in Myanmar und den
Flüchtlingslagern ist und wie sie sich hier fühlen. Sie sagen, dass es in
diesem Vorzeigedorf ihnen besser geht als im Lager, da sie hier eine Aufgabe
haben und etwas Geld verdienen können. Im Flüchtlingslager, wo viele Menschen
eng zusammen leben müssen, dürfen sie keiner bezahlten Beschäftigung nachgehen.
Sie sagen, dass sie gern und stolz ihren Schmuck und ihre Trachten zeigen. In
ihrem Heimatland seien sie verfolgt und sogar getötet worden. Auf die Frage,
warum denn Eintritt gezahlt wird und wer dieses Geld bekommt, antworten sie uns
nur mit einem verlegenen Lächeln.
Wir
fragen vorsichtig dann doch noch, ob wir im Dorf fotografieren dürfen. Grinsend
sagen die Damen selbstverständlich und zupfen ihre Trachten zu recht.
Wir
könne schwer sagen, inwieweit die Aussagen der Damen ehrlich sind oder ob dies
ihnen so „empfohlen“ wurde. Unser Eindruck: Dörfer sehen ursprünglich aber
sauber und gepflegt aus, die Menschen lächeln und lachen, erzählen gerne. Es
gibt keine Zäune oder gar Bewacher um das Dorf. Leider können wir auch nicht
einschätzen ob die Frauen den Halsschmuck tatsächlich gerne tragen oder sie es
als Belastung empfinden.
Entlang der Grenze zu Myanmar
Schilder
weisen uns darauf hin, dass es unglaubliche 762 Kurven bis nach Pai sind.
Und tatsächlich geht es die ganze Zeit rauf, runter, links rechts weil die Gegend so hügelig ist. Zum Glück haben wir eine Servolenkung, sonst hätte ich jetzt Oberarme wie Popeye. In Pai werden wir mit lustigen T-Shirts wie z. B. „I made it to Pai -762 curves“ empfangen.
Und tatsächlich geht es die ganze Zeit rauf, runter, links rechts weil die Gegend so hügelig ist. Zum Glück haben wir eine Servolenkung, sonst hätte ich jetzt Oberarme wie Popeye. In Pai werden wir mit lustigen T-Shirts wie z. B. „I made it to Pai -762 curves“ empfangen.
Der
Ort ist total schön und kuschelig, ja man bekommt das Gefühl alle haben sich
ganz dolle lieb. Es herrsch ein wenig Hippi flair.
Selbstverständlich dürfen wir bleiben und Jonas wird zum täglichen Fitnesstraining von einem sehr freundlichen Polizisten abgeholt.
Der Ort ist sehr entspannt, ruhig und lädt zum Verweilen
ein.
Noch
durch ein paar Dörfer und dann geht es nach Osten, zurück nach Chiang Mai.
Diese Rundtour war wirklich sehr schön, hat uns großen Spaß gemacht.
Die
Regierung versucht seit ein paar Jahren Nordthailand im eigenen Land bekannter
zu machen und zu vermarkten. Das merkt man an den überwiegend sehr guten
Straßen, aber leider auch den „Schaudörfern“. Trotzdem auf jeden Fall eine Reise
wert!
Koennen uns nicht vorstellen dass die metallenen Halskrausen eine der Besten menschlichen Erungenschaften ist. Dem weiblichen Schoenheitsideal leistet es auch keinen Vorschub. Gesundheitsfoerdernd wird der Metallring wohl auch kaum sein?
AntwortenLöschenHabt ihr schon herausgefunden was die Kuttentraeger persoenlich zur Selbstversorgung beitagen ausser um Almosen zu betteln. Gebete runterleiern fuellen selten den leeren Magen, oder bin ich da im Irrtum?
Minderheiten sind aber kein ausgesprochen asiatisches Problem, siehe Kaernten/Slowenen, Spanien/Basken, Tuerkei/Kurden, USA/Indianer/Afro-Amerikaner u.a. Und als die gebaeuchlichste Loesung wird meistens die Ausrottung bevorzugt, und die Kuttentraeger in all den verschiedensten Farben und Glauben haben mit ihrem gebeterunterleiern das Morden nicht aufgehalten.
Dessen ungeachtet geht das Leben trotzdem weiter, und wie ihr bewiesen habt mit Einfuehlungsvermoegen auch ohne halsabscheiden.
Es gruessen die Leute von der Stadt am Meer.