Khao Lak – über 8 Jahre nach dem Tsunami
Viele
haben sicher noch die schrecklichen Bilder vom Tsunami, Weihnachten 2004, vor
Augen. Eine unglaubliche Naturgewalt in Form von großen Wellen hat ganze Dörfer
an den Stränden von Westthailand, aber auch Indien, Malaysia, Myanmar und
Indonesien ausgelöscht und damit über 230.000 Menschen das Leben gekostet.Das 40m lange Polizeiboot 813 wurde von der 10 m hohen Welle ca. 1,5 km ins Landesinnere geschleudert. Um das Boot herum entsteht ein Mahnmal, welches an den schrecklichen Tag errinern soll. |
Khao
Lak in Thailand, ein Urlauberparadies wurde 2004 sehr stark getroffen und viele
Einheimische und Touristen kamen ums Leben. Wir beide waren noch nie in der
Gegend um Khao Lak. Deshalb wollten wir uns zum einen die Gegend an der
Westküste, nördlich von Phuket, ansehen und zum anderen uns ein Bild machen wie
sich das Urlaubsparadies über 8 Jahre nach dem Unglück entwickelt hat.
Die
Strände nördlich von Khao Lak sind noch relativ ursprünglich, wenige Ruhe
suchende Touristen, meist individual Reisende, genießen die langen Strände.
Überall sehen wir Warnschilder, dass man sich in einem Tsunami gefährdeten
Bereich befindet. Hinweisschilder zeigen einem den kürzesten Weg zu einem höher
gelegenen Platz wo man bei Gefahr schutz suchen kann.
Langsam
fahren wir die Straße gen Süden, immer der Küste entlang, jedoch ist es nicht
ganz einfach ans Wasser zu fahren. Die Strände sind oft mit kleinen Restaurants
oder immer wieder in den Buchten mit großen sehr teuren Resorts zu gebaut. Wir
wollen nicht so eng zwischen Liegestühlen oder kleinen Bambushütten am Strand
stehen. Unser großes Auto wirkt da eher wie ein Fremdkörper. Aber natürlich
haben wir Spaß daran, kleine staubige Pfade bis an den Strand zu fahren und
direkt an der Beach zu parken. Es dauert meist nicht lange bis Urlauber sich
von ihren Liegen erheben und mit großen ungläubigen Augen vor dem Pemujo
stehen. Sie können es nicht fassen, dass man auf dem Landweg soweit fahren kann
und dann auch noch diese kleinen Buchten findet. :-)
Nördlich von Khao Lak am Strand. Hier geht es beschaulicher zu. |
Wir finden immer wieder mal ein ruhiges Plätzchen zum Stehen. |
Je
näher wir an den Hauptort von Khao Lak kommen, desto schwieriger wird es an den Strand zu fahren geschweige denn einen Stellplatz zu finden. Edelresort an Edelresort teilen sich
die Plätze in der ersten Reihe. Im Internet steht, dass Khao Lak ein Urlaubsort
für Ruhesuchende ist. Jetzt wissen wir was damit gemeint ist. Menschen mit eher
dickem Geldbeutel, die gehobenen Standard (teuren Standard) bei der Unterkunft
und beim Essen nicht missen möchten. Damit hält man sich natürlich die jungen
Familien und Rucksackreisende von Hals.
Teure Villa in Khao Lak zu verkaufen. |
Bei
der Suche nach einem Stellplatz spricht uns eine Thai-Dame auf einem Moped an.
Sie fragt uns ob wir die anderen Globetrotter suchen. Sie könnte uns zeigen, wo
sie campen. Wir folgen ihr, und tatsächlich stehen in einem Palmenhain gleich
an einem relativ ruhigen Strand zwei Reisemobile (Team Orix aus der Schweiz, … die
Berliner Dauereisenden- seit 7 Jahren- und später kommen noch Betina und Rolf aus
Hamburg hinzu). Hurra, wir haben einen netten Stellplatz gefunden.
Globetrotter Stellplatz in Khao Lak. Tat gut mal wieder mit anderen Auto - Reisenden zu reden. |
Unter den Palmen ist es wirklich gefährlich. Dieses schwere Palmblatt ist auf unsere Markise gekracht! |
Ganz
lustig wird es, als Angelika und Heinz aus Mauerstetten im Allgäu, also ca. 7 km
von unserem zu Hause entfernt, bei uns vorbei schauen. Sie können es nicht
fassen, hier ein Reisemobil mit OAL Kennzeichen zu treffen. Wir sehen die
beinen super netten Ostallgäuer fast täglich, ratschen bis zum Sonnenuntergang
und genießen zusammen Strand, Sonne und Bierchen…
Mit Angelika und Heinz beim Ratschen. |
Jonas kauft sich einen Shake an der Strandbar. |
In
den folgen Tagen reden wir mit Einheimischen wie auch Urlaubern, die uns von
dem schrecklichen Ereignis 2004 erzählen. Wenn man sich den Strand und den Ort
jetzt ansieht kann man es sich nicht vorstellen, was dort passiert ist. Alles,
fast alles (bis auf den Platz an dem wir stehen) ist wieder aufgebaut worden.
Die Einheimischen erzählen, dass große Hotelketten das genutzt haben, in dem
sie die Grundstücke von den kleinen Guesthäusern und Bambusunterkünften gekauft
haben um dann prächtige teure Resorts aufzubauen.
Wir
genießen den netten Stellplatz, den ewig langen Strand und die guten
Unterhaltungen mit den anderen Reisenden, jedoch haben wir immer ein komisches
Gefühl.
Jeden Tag werden wir mit frischem Wasser frei Haus beliefert. |
Krabi – früher ein Traumplatz
Tolle Landschaft bei Krabi. |
Aber
jetzt voll mit Pauschaltouristen und individual Touristen. Wir haben den einst
so beschaulichen Ort nicht wieder erkannt. Wir waren, jeder für sich ;-), in
den frühen 90er Jahren bereits in Krabi und Phi Phi Islands gewesen. Damals gab
es fast keine Unterkünfte, menschenleere Strände in einer atemberaubenden
Landschaft. Die tolle Landschaft ist geblieben, jedoch sind die Strände
überfüllt, die Straßen ganz nah bis zum Strand geteert, so dass zum Teil kaum
Platz ist für ein Handtuch. In Ao Nang, dem einst beschaulichen Fischerort,
steppt jetzt der Bär, Restaurants, Souvenierläden, Reisebüros und Massagesalons
kleben aneinander. Schade!
Jonas schaut sich mit der nepalesischen Verkäuferin Indira das Musikvideo Gangnam Style an. |
Viele Touristen strömen jeden Tag zum Hafen, um dann zu den vorgelagerten Inseln zu fahren. |
Etwas
nördlich von Ao Nang ist es aber etwas beschaulicher und ruhiger. Hier suchen
wir uns einen Stellplatz und werden in einem kleinen Wäldchen neben dem Hafen
fündig.
Bei Ebbe zieht sich das Meer extrem zurück. Dann kann man fast trockenen Fußes zu den Inseln laufen. |
Tja, Sackgasse am Hafen. Jetzt müssen wir rückwärts langsam wieder uns heraus zittern. |
Zufällig hat der Katastrophendienst für die nächsten Tage eine großangelegte
Probe geplant.
Der Leitstand ist in einem modernen Reisemobil – LKW untergebracht,
welches auch in dem Wäldchen steht. Wir fragen ob wir neben ihnen campen dürfen
und etwas von ihrem Strom für unsere Klimaanlage abbekommen. Hoch erfreut über
unseren Besuch helfen sie uns sofort die Verlängerungskabel zu verlegen. Ganz
stolz zeigen sie uns das Wohnmobil, welches innen mit europäischem
Wohnmobilequipment ausgestattet ist. In dem eigentlich 6 Personen Wohnmobil
schlafen 9 Herren. Der ganze Stolz ist jedoch die Karaokeanlage mit großem
Flachbildschirm, die sie auch prompt in der Nacht einschalten. Zwei
Klimaanlagen der Jungs, eine Karaokeanlage und unsere Klimaanlage ist dann in
der Nacht für die eine Steckdose zu viel, sie schmilzt etwas dahin. Egal, der
Katastrophendienst hat auch ein großes Notstromaggregat, welches angeworfen
wird und wir uns wieder einstöpseln dürfen. Und weiter geht’s mit der Party. :-)
Fischer versuchen ihr Glück mit kleinen Netzen. |
Immer wieder Palmöltransporte. |
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Liebe Grüsse, die Özis