Brücke am Kwai
Wir
verlassen das schöne und vor allem kühle Nordthailand. Wir hatten eine sehr
schöne Zeit hier, die durch unsere Freunde Cordula und Jochen sehr versüßt
wurde. Auf dem Weg nach Süden sehen wir viele Störche, die in den Reisfeldern
stolzieren und nach Futter suchen. Wir kommen auf den gut ausgebauten Straßen
schnell voran.Wir treffen zufällig Brigit & Rene nördlich von Bangkok an einem See. Zuletzt hatten wir uns in Kambodscha getroffen. War super euch wieder zu sehen. |
Die Gegend um Bangkok ist die Korn- und Gemüsekammer des Landes. |
Ca. 115 km westlich von Bangkok liegt der Ort Kanchanaburi wo die Weltberühmte und historische „Brücke am Kwai“ steht.
In dem gleichnamigen Spielfilm handelt die Geschichte
von britischen Kriegsgefangenen die für die Japanischen Besetzer eine hölzerne
Eisenbahnbrücke über den Kwai Fluss in einer bestimmten Zeit bauen müssen. Die
Brücke wird später von den Alliierten zerstört. In Wirklichkeit wurden im Krieg
zwei, eine hölzern und eine eiserne, Eisenbahnbrücken über den Fluss Kwai von
Kriegsgefangenen erbaut und später von den Alliierten zerstört.
Im
Ort Kanchanaburi gibt es einige Unterkünfte und eine Travellerszene. Wir haben
aber den Eindruck als wenn gerade eher Nebensaison ist. An der Brücke selbst
herrscht jedoch hektisches Treiben, Touristen werden aus Bangkok mit Bussen
heran gekarrt. Sie schauen sich die Brücke kurz an und Essen in den
schwimmenden Restaurants bevor es wieder weiter geht. Wir fahren direkt bis zur
Brücke und parken ganz frech bei den Souvenirständen.
Die
historische Eisenbahnbrücke wurde 1971 von japanischen Firmen wieder instandgesetzt.
Heute kann man auf den Gleisen über die Brücke zum anderen Ufer spazieren. Aber
aufgepasst! Zwischen durch kommt die Bimmelbahn angefahren. Dann muss man
schnell auf eine kleine Plattform auf der Brücke hüpfen.
Die Brücke am Kwai ist ein Touristenmagnet. Jeder will mal auf ihr laufen, aber vorsicht, manchmal kommt ein Zug! |
Wir
suchen am Fluss einen Übernachtungsplatz und stehen auf einmal vor einem 5*
Resort. Es ist ein sehr großes Anwesen direkt am Fluss und wir fragen frech an
der Rezeption ob wir auf dem großen Parkplatz campieren dürfen und Strom für
unsere Klimaanlage bekommen. Nach längeren Gesprächen wird uns mitgeteilt, dass
wir kostenlos übernachten dürfen aber für den Strom Satte 12€ bezahlen sollen.
Natürlich ist das total überteuert, aber der Platz gefällt uns richtig gut.
Also sprechen wir mit der Managerin und verhandeln freundlich, so dass wir am
Schluss für 6€, nicht auf dem Parkplatz sondern direkt am Fluss, mit Strom und
freien Zutritt zur genialen Poollandschaft und den Duschen campieren dürfen. Einfach
nur perfekt!
Hier kann man es aushalten. |
Der River Kwai ganz friedlich am Abend. |
Tiger Tempel
Wat
Pha Luang Ta Bua wurde 1994 in einem Waldgebiet nähe Myanmar gegründet. Der
ursprüngliche Gedanke war wohl auch damit eine Art Tierreservat zu errichten.
1999 hat der Tempel den ersten Tiger erhalten. Von da an hat sich der Tempel
immer mehr auf die Aufzucht und Unterbringung von Tigern konzentriert.
Inzwischen sollen mehr als 100 Tiger dort untergebracht sein. Dadurch wurde der
Tempel weltweit als Tiger Tempel bekannt.Wie unser Kater Oskar zu Hause. Nur ein bischen größer. |
Jonas ganz mutig mit dem Abt. Jonas musste ohne uns zu den Tigern. |
Die Besonderheit jedoch ist, dass die Tiger tagsüber in einer Schlucht sich frei bewegen können, von Mönchen und „Freiwilligen“ gepflegt werden und vor allem von Touristen hautnah besucht werden dürfen. Das geht soweit, dass die Touristen von einem „Tiger-Pfleger“ an der Hand genommen und von einem Tiger zum anderen geführt werden. Die Tiger liegen dabei faul auf dem Boden oder dösen. Es scheint, als wenn es den Tieren gar nichts ausmacht bzw. als wenn sie überhaupt keine Notiz von den Besuchern nehmen würden. Selbstverständlich macht das der Tempel nicht ganz selbstlos. Es werden heftige Eintrittspreise verlangt, im Übrigen zahlen Kinder den gleichen Preis wie Erwachsene.
Endlich einer in der passenden Größe. |
Zwei ganz wilde Tiger - Stubentiger. |
Genau
hier setzen Kritiker an. Es gab große Beschwerden von Tierschutzorganisationen,
Zoos und Fachleuten, die dem Tempel illegalen Tigerhandel, vor allem mit Laos,
unterstellen. Des Weiteren kritisieren sie, dass der Tempel nicht über die
Erfahrung und erforderlichen medizinischen Möglichkeiten besitzt diese Tiere zu
halten. Auch stellt sich die Frage, was die extrem hohen Eintrittspreise, die
voll kommerzialisierte Show mit dem ehemaligen Grundgedanken eines Tempels und
eines Tierschutzparks noch zu tun haben.
Viele Besucher möchten die Tiger aus der Nähe sehen. |
Man
muss sich auch die Frage stellen, wie es sein kann, dass diese Wildkatzen, bei
täglich so vielen Besucher entspannt sein können, sich streicheln, liebkosen ja
sogar den Schwanz anfassen lassen. Es laufen auf dem Gelände Schweine, Rehe und
Kühe frei herum die auch gefüttert werden. Es ist schon sehr erstaunlich, dass
die Tiger keine Lust verspüren daran mal zu knabbern.
Wir
hatten einen Bericht über den Tempel im Deutschen Fernsehen gesehen und wollten
uns wieder einmal selbst ein Bild machen. Es war eine ganz besondere Erfahrung
und ein komisches Gefühl einem Tiger so nah in die Augen zu sehen. Aber wir
können nur die Kritiker bestätigen. Es ist unglaublich kommerziell, hat nichts mehr von
einem Tempel, außer dass ein Mönchen zwischen den Tigern herum
läuft, am Abend mit einem sehr großen Tiger an einer dünnen Leine im Garten
spazieren geht und ihn dann mit einer Flasche füttert. Natürlich dürfen die
Besucher zu sehen und staunen.
Als sei es was ganz normles, der Mönch geht im Garten mit einem Tiger spazieren. |
Fledermaushöhle
Ein
Erlebnis der besonderen Art konnten wir ca. 1 Autostunde südlich von
Kanchanaburi erleben. Der Wat Khao Chong liegt neben einem ca. 50 m hohem Berg,
der eine Höhle mit aber Millionen kleinen Fledermäusen beherbergt. Aus diesem
Grund wird der Tempel auch gerne Bat Temple oder Fledermaustempel genannt.
Kurz
vor Dämmerung haben wir den großen Parkplatz vor dem Kloster noch erreicht und
gehen ganz gespannt Richtung Höhle. Diese sieht man kaum, da der Hügel bewaldet
und zugewachsen ist. Neben uns warten noch ein paar Thai Familien und eine
Deutsche Familie mit 2 Kindern auf das abendliche Spektakel.
Kaum
verschwindet der letzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont strömt ein schwarzer
Fluss aus Fledermäusen aus dem Berg. Er scheint nicht enden zu wollen.
Es geht los, Millionen von Fledermäusen strömen bei Dämmerung aus der Höhle. |
Der
ganze Himmel ist voll mit den Tieren, die geschlossen Richtung Osten fliegen
als wenn sie einem Leittier folgen würden. Wir schätzen, dass mindestens eine
Stunde lang der Auszug der Fledermäuse gedauert hat.
Der
Tempel ist sehr gepflegt und schön. Er scheint durch die vielen Besucher viele
Spenden zu haben. Die Säulen und Wände des Tempels sind mit Fledermausmotiven
geschmückt.
Eigentlich
würden wir gerne hier auf dem großen Platz übernachten, schließlich ist auch schon
dunkel. Aber genau gegenüber findet gerade ein Jahrmarkt mit super lauter Musik
statt, Part pur.
Das
wollen wir uns nicht antun, deshalb fahren wir gegen unser Grundprinzip, im
Dunkeln weiter um einen ruhigen und sicheren Platz zu suchen.
Wir fahren fast
eine Stunde bis wir zufällig bei einem Dorf ein großes Gelände, umgeben von
einer hohen Mauer, entdecken. Auf einem Schild steht auf Englisch und Thai geschrieben
„Jungs Pfadfinder Camp“. Wir fragen höflich an der Pforte nach, ob wir evtl. im
Garten des Camps auch campieren dürfen. Ganz freundlich werden wir herein
gebeten, ein Ranger zeigt uns einen netten Stellplatz an einem See, nicht weit
entfernt einfache Toiletten und Waschbecken und, juchu, eine Steckdose.
Es ist Zuckerrohrernte, und überladene LKWs beherrschen die Strassen. |
Unser schöner Stellplatz bei den Pfadfindern. |
Perfekt, es ist nämlich um 21 Uhr immer noch sehr warm 31°C und feucht. Wir
schlafen super gut und werden erst durch den Morgenapell der jungen Pfadfinder
geweckt ;-)
Morgenapell der Pfadfinder. |
Das Pfadfinderidol. |
Very impressed with everything you did. Bit these pictures with the tigers are simply stupendous and mouth watering. Congratulations for having completed a rare trip.
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