26.11.
– 29.11.12 Höhe: 53 m – 325 m Gold und Edelsteine im wilden Nordkambodscha
Einreise Kambodscha:
Die
laotischen Grenzer haben zum Glück nicht recht. Der Empfang bei den
Kambodschanern ist sehr freundlich.
Der
Zollbeamte schaut sich unser Carnet an, kopiert es, erkundigt sich nach
Details von unserem Auto und macht ohne weitere Fragen den Stempel in das
Carnet. In einem weiteren Häuschen erwarten uns schon zwei Polizeibeamte die
unsere Einreisepapiere fertig machen. Zuerst bekommen wir die Visa ausgestellt
und in die Pässe geklebt und danach die Einreise eingestempelt. Fertig!? Nein,
wir müssen noch zu einem kleinen Zelt und die Gesundheitskontrolle überstehen. Zwei
Junge Herren begrüßen uns sehr freundlich, erklären anhand eines Schaubildes
den Hintergrund der Untersuchung. Man hat hier Angst vor der Vogelgrippe etc.
Darum wird jetzt an unserer Stirn mit einem Fieberthermometer unsere Temperatur
gemessen. Erkenntnis bei ca. 35°C. Jonas ist etwas wärmer wie wir beide, wen
wundert es, so wie der rumspringt, aber alle Drei im grünen Bereich. Fazit:
Kleine Gebühr und wir dürfen einreisen J
Die Straßen in Nordostkambodscha sind oft neu und somit auch "noch" gut. |
Wildes Banlung:
Wir
sind mächtig nervös. Wir haben keine Ahnung was uns in diesem Land erwartet.
Laos und Thailand sind echte Reiseländer, aber was Kambodscha angeht haben wir
nur Berichte über das weltbekannte Ankor Wat gelesen.
Zu
unserer Überraschung und Freude ist die Straße auch weiterhin ganz ok.
Geteert,
ein bisschen wellig und manchmal Baustellen oder große Löcher. Aber wir haben
schlimmeres erwartet.
Auch hier wird wie in Laos diese holzartige Wurzel getrocknet. Wir wissen immer noch nicht was das ist. Wer weiss es??? |
Die haben auch Freude am guten Straßenbelag auf der Hauptstraße. Die Nebenstraße hat die Farbe der Felgen! |
Spontan entscheiden wir uns dem Nordosten Kambodschas
einen Besuch abzustatten. Wir fahren durch leicht hügelige, saftig grüne
Landschaft. Die Wälder scheinen aber kultiviert und angelegt zu sein. Der
einstige Regenwald wurde offensichtlich stark abgeholzt.
Schon ausgedünnter Wald... |
Abgeholzter Dschungel. Leider ganz große Flächen. |
Wir
erreichen das wilde Banlung, die Provinzhauptstadt der Region Rattankiri mit
gerademal 18.000 Einwohnern. Wir sehen Angehörige von Khmer Loeu Minderheiten
mit Körben auf dem Rücken zum Markt gehen, traditionell gekleidete Menschen auf
Mopeds durch den Ort brausen und was ist das… Frauen in bunten Schlafanzügen…
überall.
Das Wahrzeichen von Banglun ist den Khmer Loeu Minderheiten gewidmet. |
Die Fahrradfahrerin; schöner "Schlafanzug". |
Rattankiri ist die ärmste und unterentwickeltste Provinz Kambodschas. In
den einfachen Dörfern erreicht statistisch jedes vierte Kind nicht das fünfte
Lebensalter.
Die roten Khmer hatten hier in den Wäldern nah an Vietnam Stützpunkte
errichtet. So wurde auch diese Gegend im Krieg sehr stark bombadiert.
Wir
gehen erst einmal zum Essen. Gerade als wir parken wollen kommen zwei junge
Bleichgesichter freudig gesprungen, halten ihre Daumen nach oben. Sie finden
unsere Tour total klasse und interessieren sich sehr für Tour, Auto und uns.
Gleich werden wir zu ihnen nach Hause eingeladen. Im Garten der beiden Jungs
dürfen wir campen. Perfekt, wir haben ja eh noch keine Bleibe.
Im Innenhof der Goldsucher - Jungs. |
Die Lebensgefährtinnen der Jungs waren sehr sehr nett und haben sich sehr über unseren Besuch gefreut. |
Die
Jungs aus Kanada und USA erzählen uns, dass sie hier in den Flüssen seit Jahren
nach Gold schürfen. Sie werden auch immer wieder fündig aber zum ganz großen
Wurf hat es wohl noch nicht gereicht. Natürlich gibt es bei unzähligen Dosen
Bier gegenseitig viel zu erzählen. Jonas ist vor allem von den Schürfgeräten beeindruckt.
Am Laptop entsteht eine Zeichnung für ein neues Goldsieb. |
In
Kambodscha haben wir schon gelernt, dass der U$ Dollar die Zweite Währung ist. Trotzdem
möchten wir Geldwechseln und gehen deshalb zur Bank. Hier sitzen zwei Männer
ganz gemütlich vor dem Eingang. Als wir sie fragen: „do you change Money“ zeigen
sie ganz langsam in Richtung Markt. Wir sollen es doch bitte dort auf dem „freien“
Markt probieren, da wär auch der Kurs besser. Ooookkk! Wir suchen den Money changer
auf dem Markt. Tatsächlich, wie könnte es auch anders sein, ein chinesisches
Geschäft hat in der Auslage bündelweise Geld und tauscht ganz fleißig. Ohne
Probleme wechseln wir dort unser Geld.
Die medizinische Versorgung ist hier im Nordosten noch sehr schlecht. |
Wir besuchen den Wochenmarkt. Wow ist der
klasse… also im Sinne von ursprünglich, wild und zum Teil geruchsintensiv. Uns,
eher mir J,
gefällt das wilde Treiben sehr gut.
Aha, so entstehen Eiswürfel. |
Muscheln und Schnecken mit Chilli. Lecker! |
In der Fleischabteilung des Marktes... |
... geht es entspannt zu. |
Aber alles ist schön angerichtet. |
Vor allem fällt uns auf, dass die Menschen
aus den umliegenden Dörfern ganz anders aussehen und viel kleiner sind als die
Kambodschaner. Diese Minderheiten leben zum Teil noch richtig im Dschungel.
Petra zeigt den Damen das Foto. Sie haben große Freude. |
Und so sieht das Foto aus. |
Die
Hitze macht uns zu schaffen deshalb gehen wir zum Baden. Hier gibt es einen
wirklich einmaligen See.
Ich kann ganz ungestört im See baden. |
Der uralte, runde Vulkankratersee Yak Loum, hat einen
Durchmesser von 720m ist über 48m tief und soll viele Tausendjahre alt
sein. Das Wasser leuchtet Smaragd grün, ist klar und vor allem kalt. Perfekt
für einen Badenachmittag.
Jonas springt hinterher und genießt auch das kühle Wasser. |
Am Ufer sind immer wieder Stege in den See
hineingebaut, so dass wir ganz gemütlich über Holzstufen ins Wasser hüpfen
können. Um den See herum ist alles bewaldet, ja schon fast dschungelartig.
Am Ufer gibt es Elefanten zu bestaunen. |
Kinderspielplatz auf kambodschanisch. Kraxeln auf einer Wurzel. |
Heute ist aber Nationalfeiertag, was wir nicht wussten, und somit
mächtig was am See los.
Die Jungs machen Party und laden uns dazu ein. Danke, kein Bier bei 35°C. |
Aber kein Problem, wir finden trotzdem eine schöne
Sonnenbank mit Steg zum Entspannen.
Chillen am See. |
Wir
wollen die Gastfreundschaft der Jungs nicht zu lange ausnutzen und ziehen in
den Garten des „Nordern House“ um. Der Norweger ist mit einer Kambodschanerin
verheiratet und hat eine ganz süße Tochter in Jonas Alter. Die Beiden verstehen
sich auf anhieb sehr gut und spielen den ganzen Tag zusammen. So verlängern wir
kurzerhand den Aufenthalt in Banlung, damit die beiden Turteltauben mehr Zeit haben.
Jonas Freundin besucht uns im Pemujo und spielt mit uns UNO. |
Ohne Worte! |
Wir
unternehmen auch Ausflüge in das wilde Hinterland weiter im Osten. Meist geht
es auf unglaublich staubigen Naturstraßen durch einfache Dörfer.
Die Menschen leben in ganz bescheidenen Holzhäuschen auf Stelzen wie in Nordlaos. |
Der rote Staub
kriecht in jede Ritze im Auto.
Abseits der Hauptstrasse gibt es fast nur tiefrote Naturpisten, die mächtig stauben. |
Klasse Fahrzeug, nur wie überstehen die Fahrer den Staub?! |
Wir sehen wir die Menschen am Abend mit
Stirnleuchten und ganz verschmierten Gesichtern in die Dörfer laufen. Wir
fragen sie woher sie kommen. Sie erzähle uns, dass hier verschiedene Edelsteine
in kleinen Erdmienen abgebaut werden. Wir können gerne rohe Steine kaufen. Die
Steinchen sehen toll aus, jedoch haben wir keine Ahnung und lassen erst einmal
die Finger davon.
Auf dem Markt schauen wir uns doch noch einmal die glitzernden Steinchen an. Die Dame versucht Petra mit einem guten Preis zu ködern. |
Das Gemeindehaus eines kleinen Dorfes. |
Wir fahren soweit ins Hinterland bis wir nicht mehr weiter
kommen.
Leider werden die abgeernteten Felder und Wiesen abgebrannt. Ob die Flasche im Notfall zum Löschen ausreicht? |
Wir versuchen einen Rundkurs zurück nach Banlung zu finden landen aber
mitten in Feldern und Gräsern wo wir kaum noch umdrehen können.
Nur noch tiefe Löcher und immer schmaler werdende Pisten zwingen uns zum Umdrehen. |
Uns
gefällt es hier sehr gut, auch wenn es etwas rauer und uriger zu geht. Oder
vielleicht auch gerade deswegen! Die Menschen sind auf jeden Fall wieder super
nett und herzlich.
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Liebe Grüsse, die Özis