23.11.12
Höhe: 111 m am Mekong
Wir
verlassen das kühle Bolevan Plateau und fahren wieder hinunter in das feucht
heiße Tiefland, an den Mekong Fluss. Wir haben das Gefühl, dass mit jedem Meter
Abfahrt die Temperatur um ein Grad steigt. Bei 1000m Höhendifferenz… nicht
auszudenken;-)
Am
Mekong erwarten uns 35° C, strahlender Sonnenschein und eine Luft wie in einer
Waschküche. Wir haben uns auf dem Weg nach Süden noch vorgenommen den sehr
alten und bedeutenden Wat Phou anzusehen. Dieser liegt jedoch auf der Westseite
des Mekong. Deshalb fahren wir etwas gen Norden nach Pakxe um dort auf der
großen „Friedship Bridge“ den Mekong zu überqueren. Übrigens die Meisten großen
Bücken Richtung Thailändische Grenze heißen „Friendshipbridge“.
Nein, das ist nicht die Friendship Bridge bei Pakxe, aber trotzdem nett. |
Wir
nutzen den Stop in Pakxe um lecker zu Frühstücken, im Supermarkt unsere Vorräte
aufzustocken und am ATM Geldabzuheben. Das letzte klappt dieses mal nicht ganz
reibungslos. Der Geldautomat öffnet das Geldfach mit den gewünschten Scheinen,
jedoch sind diese soweit im Gerät hinten eingeklemmt, so dass ich sie nicht
alle heraus bekomme bevor mir die doofe Klappe die Finger abquetscht. Eine
Laotin beobachtet das, zückt ihr Handy und ruft die Nummer auf dem
Geldautomaten an. Sie wird weiter verwiesen aber hat wohl jemanden an der
Strippe. Die Dame erklärt mir mit wenigen Wörtern in Englisch, dass wir
anscheinend warten sollen, es würde jemand von der Bank kommen. Und tatsächlich
kommt nach 15 Minuten ein junger Mann auf einem Moped, fragt uns in gutem
Englisch ob wir die Touristen mit dem Automatenproblem sind. Er öffnet das
Gerät, bestätigt unsere Angaben und sagt uns strahlend, dass der Fehlende
Betrag auf unser Konto überwiesen wird. Hmmm, wir bitten ihn das Geld bar
auszubezahlen, da wir das Geld jetzt benötigen und nicht noch einmal die Gebühr
bezahlen möchten. Aber das geht nicht, das ist irgendwie sowohl im
Internationalen Bankengeschäft. OK, auch gut, wir sind eh froh, dass es so
einfach und schnell geklappt hat.
Die
Strecke zum Wat Phou verläuft immer am Westufer des Mekong entlang, wir fahren
durch schöne kleine Dörfer.
Uns hatte man empfohlen die Mittagshitze unbedingt
zu meiden, aber die Geschichte mit der Bank und, ok unser ausgiebiges Frühstück
in Pakxe, haben dazu geführt, dass wir punkt 12 Uhr in dieser schönen Anlage
eintreffen. Wow, brütende Hitze, wir holen unsere roten Regenschirme zum Schutz
heraus.
Oh wie komisch, wir sind so gut wie allein hier J. Der Eintritt ist nicht ganz
billig, dafür werden wir von einem Elektroauto vom Museum zum Berg mit dem Wat
gefahren. Der Fahrtwind ist eine echte Wohltat, wir bitten den Herren noch eine
Runde zu fahren. Aber er lacht und fährt nur eine kleine Zugabe.
Jonas konnte nicht genug vom Fahren bekommen. Da wir bei der Hitze die einzigen Besucher waren, konnten wir auch Sonderrunden drehen. |
Die
Anlage und die Ruinen sind echt sehr schön, auch wenn schon ziemlich zerstört.
Man kann sich aber vorstellen, wie mächtig und Prunkvoll die Tempel hier am
steilen Hang einst waren.
Die Tempelanlage oben auf dem Berg. |
Bereits
im 5. Jahrhundert wurde die Tempelanlage
der Khmer erbaut. Sie soll auch mit der gigantischen Anlage Ankor Wat in
Kambodscha durch eine Straße verbunden gewesen sein.
Wir können uns kaum
rühren, aber ich erkläre mich bereit die viiiieeelen Steinstufen, die keiner
europäischen Trittmaßnorm entsprechen,
hinauf zu den Tempeln zu steigen.
Schweißgebadet erreiche ich den
Höchsten Punkt und werde mit einer fabelhaften Aussicht Richtung Mekong im
Osten belohnt.
Tolle Aussicht von ganz oben in Richtung Mekong im Osten. |
Die
Tempel werden wieder langsam restauriert, vor allem Indien engagiert sich sehr.
Der
Haupttempel wird immer noch von Pilgern genutzt. Deshalb stehen am Altar vor
den Buddha Statuen viele frische Blumen. Es muss einmal ein richtig mystischer
Platz so weit Oben im Berg gewesen sein.
Die wilde Fährfahrt über den Mekong
Hier
in der Hitze wollen wir auf keinen Fall übernachten und fahren deshalb zum
nächsten Fährhafen über den Mekong. Der „Hafen“ ist wirklich sehr klein und die
„Fähren“ sehen nicht wirklich vertrauenserweckend aus.
Drei Schiffsrümpfe,
darüber Brettergenagelt und eine kleine Rampe als Auffahrt; los geht’s!
Ok, dann pack mers mal. Wird schon klappen! |
Jonas ist voller Zuversicht und Freude. Für ihn ist alles nur ein großes Abenteuer. |
Wir
inspizieren den Kahn und versuchen unser Glück. Überall stehen Nägel heraus,
die wir noch provisorisch versuchen umzubiegen oder ins morsche Holz zu
treiben.
Diese Nägel machen uns Sorgen. Möchten ungern hier auf der Fähre einen Reifen wechseln. |
Der
Fährmann ist ein junger Bursche, der ganz lieb zu Jonas ist. Jonas darf sogar
neben ihm auf der „Brücke“ Sitzen und mit dem mächtigen Steuerrad uns über den
Mekong lenken.
Wir wollen nur noch schnell
weiter südlich, den Mekong entlang, zu den 4000 Inseln um dort zu übernachten.
Kapitän Jonas bringt uns sicher ans Ufer. |
Unsere Bordküche! |
Diese Überfahrt ist wirklich sehr abenteuerlich und wackelig,
aber wir kommen heil auf der anderen Seite an.
Wird die Rampe usn aushalten? |
Wir haben es geschafft, juchu. |
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