Freitag, 12. April 2013

Brücke am Kwai, Tiger und Fledermäuse

15.1. – 17.1.2013 Höhe: 22 m  - 146 m Zentralthailand, die Westgrenze

Brücke am Kwai
Wir verlassen das schöne und vor allem kühle Nordthailand. Wir hatten eine sehr schöne Zeit hier, die durch unsere Freunde Cordula und Jochen sehr versüßt wurde. Auf dem Weg nach Süden sehen wir viele Störche, die in den Reisfeldern stolzieren und nach Futter suchen. Wir kommen auf den gut ausgebauten Straßen schnell voran.
Wir treffen zufällig Brigit & Rene nördlich von Bangkok an einem See.
Zuletzt hatten wir uns in Kambodscha getroffen. War super euch wieder zu sehen.


Die Gegend um Bangkok ist die Korn- und Gemüsekammer des Landes.
Ayutthaya und Sukhothai lassen wir aus, da wir die historischen Städte vor vielen Jahren schon mal besichtigt haben. Auch Bangkok wollen wir keinen Besuch abstatten. Einfach zu viele Autos, Menschen und Gestank. Lieber nutzen wir die Zeit und schauen uns den Westen an.
 
Ca. 115 km westlich von Bangkok liegt der Ort Kanchanaburi wo die Weltberühmte und historische „Brücke am Kwai“ steht.


In dem gleichnamigen Spielfilm handelt die Geschichte von britischen Kriegsgefangenen die für die Japanischen Besetzer eine hölzerne Eisenbahnbrücke über den Kwai Fluss in einer bestimmten Zeit bauen müssen. Die Brücke wird später von den Alliierten zerstört. In Wirklichkeit wurden im Krieg zwei, eine hölzern und eine eiserne, Eisenbahnbrücken über den Fluss Kwai von Kriegsgefangenen erbaut und später von den Alliierten zerstört.
Im Ort Kanchanaburi gibt es einige Unterkünfte und eine Travellerszene. Wir haben aber den Eindruck als wenn gerade eher Nebensaison ist. An der Brücke selbst herrscht jedoch hektisches Treiben, Touristen werden aus Bangkok mit Bussen heran gekarrt. Sie schauen sich die Brücke kurz an und Essen in den schwimmenden Restaurants bevor es wieder weiter geht. Wir fahren direkt bis zur Brücke und parken ganz frech bei den Souvenirständen.
Satespiese, soooo lecker... hmmm.

Die historische Eisenbahnbrücke wurde 1971 von japanischen Firmen wieder instandgesetzt. Heute kann man auf den Gleisen über die Brücke zum anderen Ufer spazieren. Aber aufgepasst! Zwischen durch kommt die Bimmelbahn angefahren. Dann muss man schnell auf eine kleine Plattform auf der Brücke hüpfen.
Die Brücke am Kwai ist ein Touristenmagnet.

Jeder will mal auf ihr laufen, aber Vorsicht, manchmal kommt ein Zug!

 


Jonas ist schon ganz aufgeregt, der Zug kommt schon.
 
 
Wir suchen am Fluss einen Übernachtungsplatz und stehen auf einmal vor einem 5* Resort. Es ist ein sehr großes Anwesen direkt am Fluss und wir fragen frech an der Rezeption ob wir auf dem großen Parkplatz campieren dürfen und Strom für unsere Klimaanlage bekommen. Nach längeren Gesprächen wird uns mitgeteilt, dass wir kostenlos übernachten dürfen aber für den Strom Satte 12€ bezahlen sollen. Natürlich ist das total überteuert, aber der Platz gefällt uns richtig gut. Also sprechen wir mit der Managerin und verhandeln freundlich, so dass wir am Schluss für 6€, nicht auf dem Parkplatz sondern direkt am Fluss, mit Strom und freien Zutritt zur genialen Poollandschaft und den Duschen campieren dürfen. Einfach nur perfekt!

Unser Stellplatz direkt am River Kwai in einem 5* Resort.

Hier kann man es aushalten.

Der River Kwai ganz friedlich am Abend.

Tiger Tempel
Wat Pha Luang Ta Bua wurde 1994 in einem Waldgebiet nähe Myanmar gegründet. Der ursprüngliche Gedanke war wohl auch damit eine Art Tierreservat zu errichten. 1999 hat der Tempel den ersten Tiger erhalten. Von da an hat sich der Tempel immer mehr auf die Aufzucht und Unterbringung von Tigern konzentriert. Inzwischen sollen mehr als 100 Tiger dort untergebracht sein. Dadurch wurde der Tempel weltweit als Tiger Tempel bekannt.
  


Wie unser Kater Oskar zu Hause. Nur ein bischen größer.

Jonas ganz mutig mit dem Abt. Jonas musste ohne uns zu den Tigern.


Die Besonderheit jedoch ist, dass die Tiger tagsüber in einer Schlucht sich frei bewegen können, von Mönchen und „Freiwilligen“ gepflegt werden und vor allem von Touristen hautnah besucht werden dürfen.  Das geht soweit, dass die Touristen von einem „Tiger-Pfleger“ an der Hand genommen und von einem Tiger zum anderen geführt werden. Die Tiger liegen dabei faul auf dem Boden oder dösen. Es scheint, als wenn es den Tieren gar nichts ausmacht bzw. als wenn sie überhaupt keine Notiz von den Besuchern nehmen würden. Selbstverständlich macht das der Tempel nicht ganz selbstlos. Es werden heftige Eintrittspreise verlangt, im Übrigen zahlen Kinder den gleichen Preis wie Erwachsene.

Endlich einer in der passenden Größe.

Zwei ganz wilde Tiger - Stubentiger.



Genau hier setzen Kritiker an. Es gab große Beschwerden von Tierschutzorganisationen, Zoos und Fachleuten, die dem Tempel illegalen Tigerhandel, vor allem mit Laos, unterstellen. Des Weiteren kritisieren sie, dass der Tempel nicht über die Erfahrung und erforderlichen medizinischen Möglichkeiten besitzt diese Tiere zu halten. Auch stellt sich die Frage, was die extrem hohen Eintrittspreise, die voll kommerzialisierte Show mit dem ehemaligen Grundgedanken eines Tempels und eines Tierschutzparks noch zu tun haben.
Viele Besucher möchten die Tiger aus der Nähe sehen.

Man muss sich auch die Frage stellen, wie es sein kann, dass diese Wildkatzen, bei täglich so vielen Besucher entspannt sein können, sich streicheln, liebkosen ja sogar den Schwanz anfassen lassen. Es laufen auf dem Gelände Schweine, Rehe und Kühe frei herum die auch gefüttert werden. Es ist schon sehr erstaunlich, dass die Tiger keine Lust verspüren daran mal zu knabbern.
Nebenan werden Rinder, Schweine und Rehe gefüttert. Die Tiger interessiert das nicht.

Wir hatten einen Bericht über den Tempel im Deutschen Fernsehen gesehen und wollten uns wieder einmal selbst ein Bild machen. Es war eine ganz besondere Erfahrung und ein komisches Gefühl einem Tiger so nah in die Augen zu sehen. Aber wir können nur die Kritiker bestätigen. Es ist unglaublich kommerziell, hat nichts mehr von einem Tempel, außer dass ein Mönchen zwischen den Tigern herum läuft, am Abend mit einem sehr großen Tiger an einer dünnen Leine im Garten spazieren geht und ihn dann mit einer Flasche füttert. Natürlich dürfen die Besucher zu sehen und staunen.
Als sei es was ganz normales. Der Mönch geht im Garten mit einem Tiger spazieren.


 
Fledermaushöhle
Ein Erlebnis der besonderen Art konnten wir ca. 1 Autostunde südlich von Kanchanaburi erleben. Der Wat Khao Chong liegt neben einem ca. 50 m hohem Berg, der eine Höhle mit aber Millionen kleinen Fledermäusen beherbergt. Aus diesem Grund wird der Tempel auch gerne Bat Temple oder Fledermaustempel genannt.

Kurz vor Dämmerung haben wir den großen Parkplatz vor dem Kloster noch erreicht und gehen ganz gespannt Richtung Höhle. Diese sieht man kaum, da der Hügel bewaldet und zugewachsen ist. Neben uns warten noch ein paar Thai Familien und eine Deutsche Familie mit 2 Kindern auf das abendliche Spektakel.

Kaum verschwindet der letzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont strömt ein schwarzer Fluss aus Fledermäusen aus dem Berg. Er scheint nicht enden zu wollen.
Es geht los, Millionen von Fledermäusen strömen bei Dämmerung aus der Höhle. 

Der ganze Himmel ist voll mit den Tieren, die geschlossen Richtung Osten fliegen als wenn sie einem Leittier folgen würden. Wir schätzen, dass mindestens eine Stunde lang der Auszug der Fledermäuse gedauert hat.



Der Tempel ist sehr gepflegt und schön. Er scheint durch die vielen Besucher viele Spenden zu haben. Die Säulen und Wände des Tempels sind mit Fledermausmotiven geschmückt.
Eigentlich würden wir gerne hier auf dem großen Platz übernachten, schließlich ist auch schon dunkel. Aber genau gegenüber findet gerade ein Jahrmarkt mit super lauter Musik statt, Part pur.

Das wollen wir uns nicht antun, deshalb fahren wir gegen unser Grundprinzip, im Dunkeln weiter um einen ruhigen und sicheren Platz zu suchen.
Es ist Zuckerrohrernte, und überladene LKWs beherrschen die Strassen.
 
Wir fahren fast eine Stunde bis wir zufällig bei einem Dorf ein großes Gelände, umgeben von einer hohen Mauer, entdecken. Auf einem Schild steht auf Englisch und Thai geschrieben „Jungs Pfadfinder Camp“. Wir fragen höflich an der Pforte nach, ob wir evtl. im Garten des Camps auch campieren dürfen. Ganz freundlich werden wir herein gebeten, ein Ranger zeigt uns einen netten Stellplatz an einem See, nicht weit entfernt einfache Toiletten und Waschbecken und, juchu, eine Steckdose.
Unser schöner Stellplatz bei den Pfadfindern.

Perfekt, es ist nämlich um 21 Uhr immer noch sehr warm 31°C und feucht. Wir schlafen super gut und werden erst durch den Morgenapell der jungen Pfadfinder geweckt ;-)
Morgenapell der Pfadfinder.
Das Pfadfinderidol.

  

1 Kommentar:

  1. Very impressed with everything you did. Bit these pictures with the tigers are simply stupendous and mouth watering. Congratulations for having completed a rare trip.

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Danke für deine Nachricht.
Liebe Grüsse, die Özis