Und wo bitte ist die Grenze? Ah, gleich vorne links durch das Tor! |
Die freundlichen LKW Fahrer, auch aus der Türkei, winken uns herbei und zeigen uns die Einfahrt auf das Zollgelände. Ein freundlicher Polizist schickt uns in ein Häuschen, wo irgendetwas eingetragen, gestempelt etc. wird. Die einzigen Fragen beziehen sich rein aus Neugier auf Pemujos Kennwerte wie Preis, PS, Diesel oder Benziner, Marke… Danach suchen wir unseren Weg durch die LKWs zum eigentlichen Zollhaus. Dort ist wenig los. In dem modernen Gebäude geht es recht gemütlich zu. Kein Vergleich zu Bazargan bei der Einreise. Eine sehr nette Zöllnerin, die auch super englisch spricht, schaut die Dokumente durch, wirft einen kurzen Blick ins Auto, stempelt alles und schickt uns zum Zollbeamten.
Dieser fragt uns irritiert, ob wir ein- oder ausreisen. Wir
verstehen ihn zuerst nicht. Natürlich Ausreisen was für eine Frage. Er fragt
wiederum, wo wir denn eingereist sind, denn er findet keinen Einreisestempel.
Tatsächlich, in Bazargan haben die Helden, trotz oder evtl. wegen dem ganzen Zirkus
keinen Einreisestempel in unsere Pässe gestempelt. Der Zöllner ruft den Leiter
der Zollbehörde der leider kein Englisch und kein Türkisch spricht. Ein Soldat
erklärt uns, dass wir 2 Stunden warten müssen, da jetzt in Bazargan angerufen
und nachgefragt wird ob der Stempel vergessen wurde. Wir gedulden uns…
natürlich nur ein paar Minuten bis wir dann persönlich mit dem Chef sprechen,
die Zöllnerin aktivieren und vor allem den zuständigen Polizisten auf Türkisch
nerven, dass er endlich dort anruft. Natürlich ist Bazargan keiner Schuld
bewusst, wir wären einfach durchgefahren. Da haut‘s uns die Hutfeder raus. Im
stillen Kämmerchen erklären wir ihm die Vorgänge in Bazargan. Der Polizist
beschwört, dass keine Dollars je ein Kollege annehmen würde. Wir heben nur die
Augenbraue und sagen ihm, dass wir auch sehr enttäuscht sind. Geld nehmen und
Fehler machen, so dass arme Touristen in Schwierigkeiten kommen. Wir stellen
uns direkt in das Büro des Polizisten und sagen ihm, dass wir hier warten
werden bis alles geklärt ist. Das gefällt ihm natürlich nicht. Jetzt heißt es
vom Oberchef, wir mögen doch BITTE 15 min platznehmen, sie suchen nach einer
Lösung. Tatsächlich, der Polizist holt uns mit strahlendem Lächeln und meint:
„Alles sieht gut, ich habe Teheran ein Fax geschickt und die geben grünes
Licht! Ihr seht, die iranischen Polizisten sind sehr nett und hilfsbereit!“
Jetzt nur noch ein paar andere bürokratische Hürden und wir
haben unseren Ausreisestempel. Nun werden wir bevorzugt behandelt und dürfen an
allen LKWs vorbei. Wahrscheinlich durch die Aufregung lässt Mustafas
Aufmerksamkeit einen kurzen Augenblick nach. Als er gerade millimeterweise an
den LKWs vorbeizirkelt vergisst er, dass unsere Markise ja etwas raussteht. Mit
dieser beschädigt er den Außenspiegel eines LKWS. Nach kurzer Diskussion einigt
man sich auf 30$ Entschädigung.
Übrigens, kein Mensch hat nach einem iranischen Kennzeichen
gefragt!
Das Ganze kostet uns viele Nerven, 30 U$ und 2,5 Stunden.
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