Wenn wir an den Iran denken, dann denken wir immer an die
Stadt Esfahan. Diese liebliche Stadt wollten wir uns unbedingt noch einmal
anschauen und für ein paar Tage zum Ausruhen nutzen. Wir haben es uns im ITTC
Iran Tourist Hotel gemütlich gemacht. Hier dürfen wir ungestört auf dem großen
Parkplatz campieren. Wir haben Wasser, Strom für die Klima, eine Laundry, ein
leckeres Restaurant und nette Menschen um uns herum.
Mit dem Tourist im Hotelnamen sind die Iranischen Touristen
gemeint. Esfahan wird auch sehr gerne von den Iranern selbst besucht. Deshalb
hat die Anlage mehrere Zimmer und sogar nette Appartements.
In die ca. 15 min entfernte Innenstadt fahren wir mit Taxis.
Besonders am Abend dauert die Fahrt schon mal durch das wilde Verkehrschaos 45 min.
Wir laufen durch die Arkaden am Meydan e Imam, der übrigens der zweit größte
Platz der Welt ist, schlendern durch den Bazar und suchen die gemütlichen
Teehäuser. Aber Esfahan hat sich verändert. Keine Teehäuser, keine
ausländischen Touristen… aber dazu später mehr.
Wir laufen ein paar der schönen Brücken ab.
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Der Fluss hat kein Wasser mehr, die Teehäuser sind leider geschlossen. Das ausgelassene Leben an den wunderschönen Brücken bleibt leider aus. |
Aber um 17 Uhr
hat es immer noch 38°C, so dass wir alle drei granatapfelrote Wangen haben.
Jonas marschiert fleißig ohne zu murren. Bei Boxenstopps geben ihm leckeres Eis
oder frisch gepresster Granatapfelsaft (O-Ton Jonas: „der ist ja bocke Sauer…
aber lecker“) die nötige Kraft.
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Granatapfelbaum direkt an unserem Stellplatz. So rot waren auch unsere Wangen von der Hitze. |
So besuchen wir jeden Tag die Stadt, mal am frühen Vormittag
oder am Abend, um das Treiben zu beobachten. Meist schauen wir noch in einem
sehr leckeren Restaurant vorbei. Jonas findet es vor allem so witzig, da man die
Schuhe auszieht und auf so einer Art Liegen sitzt und isst. Beim ersten Mal
konnten wir keinen Tee zum Dessert nehmen, weil unsere eingerosteten Westhaxen
eingeschlafen waren. Aber nach ein paar Mal, und vor allem dem einnehmen der
Pascha-Liegeposition, können wir auch den Tee genießen.
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Speisen wie ein Pascha oder ganz einfach wie in Persien. Das Essen war super lecker. |
Der riesen große Bazar ist ein Highlight. Es ist wirklich
sehr schwer sich nicht zu verirren. In den Gassen sind die verschiedenen Zünfte
immer noch traditionell zusammen. So klopft und hämmert es in den meisten
Gassen und Geschäften. Die Kesselmacher treiben aus flachen Kupferblechen Töpfe
heraus und verschweißen sie im Innenhof, die Schnitzer bearbeiten vorsichtig
das Holz und machen wunderschöne Dosen und Kästchen mit Intarsien. In den
Stoffläden schauen wir zu, wie große Decken mit alten Stempeln bedruckt werden.
Ein alter Mann taucht hierfür den Holzstempel in Naturfarbe, fixiert ihn auf
dem Tuch an der richtigen Stelle und klopft mit seinem Handrücken fest auf den
Stempel. Dieser Vorgang wird auf dem kompletten Tuch immer nur in einer Farbe gemacht
und dann die Farbe gewechselt.
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Panoramafoto von einem "Teil" des Meydan e Emam. Er gilt als der zweit größte Platz der Welt. |
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Der Ali Qapu Palast am großen Platz. |
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Blick auf die große Imam - Moschee an der Stirnseite des Platzes. |
Aber nicht nur im Bazar, sondern die ganze Stadt ist nach
den Waren und Produkte anscheinend geordnet. So finden wir die Schuhstraße, die
Parfümstraße, Gemüse- und Obststraße oder Autoteilestraße. Jonas entdeckt, dass
fast alle Fahrräder und Mopeds eine Art Kameltasche auf dem Gepäckträger haben.
Das würde ihm für sein Mountainbike auch gefallen. Also ziehen wir los, um die
richtige Straße zu finden. Wir suchen einen ganzen Vormittag um diese „Khor Chin“
zu finden. Die Einheimischen verstehen zu erst nicht was wir wollen, denn sie
können nicht glauben, dass wir so etwas Banales haben wollen und versuchen uns
immer wieder zu den Teppichhändlern zu schicken. Aber dann finden wir den
richtigen Dandler, der diese Taschen verkauft. Jonas ist ganz seligJ.
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Jonas beim Kauf seiner Fahrradtasche. |
2003 und 2004 waren wir im Amir Kabir Guesthouse abgestiegen.
Der Treffpunkt unter den Rucksackreisenden. Natürlich haben wir den beiden Besitzern
einen Besuch abgestattet. Die Freude war sehr groß. Bei einer Kanne Tee
tratschen wir gemütlich im Innenhof. Unser Eindruck wurde bestätigt. Es kommen
kaum noch Westler in den Iran. Nur die Japaner und Koreaner lassen sich durch
die Medien nicht entmutig. Das Haus ist fest in asiatischer HandJ.
wunderschöne Bilder - sieht bunt und interessant aus.
AntwortenLöschenwenn Jonas jetzt so eine schöne Radl-Tasche hat, könnt ihr ja mal Richtung Forggensee radeln und eine dicke Brotzeit einpacken ;-).