Nach dem Reinfall am Qapschaghai See flüchten wir
entgegengesetzt unserer eigentlichen Route wieder in den Süden Kasachstans. Hier
in den Bergen gibt es den schönen Issyk See, wo wir gehört haben, dass wir hier schön campen können. Nicht zu verwechseln mit dem Issy Kul See in Kirgistan!
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Der erste Blick auf den schönen See |
Der Issyk See liegt in einem National Park auf 1.800 m. Er ist dadurch entstanden,
dass ein Landabgang den Issy Fluß zuerst aufgestaut und 1963 gerade diesen Damm wieder wegerissen hat, so dass die Dörfer, vor allem Esik, überflutet
wurden.
Gesagt getan, düsen wir die ca. 130 km von Qapschaghai in die Berge. Wir füllen
unterwegs in einem Supermarkt unsere Essenvorräte auf und tanken an einer
Wasserstellen Wasser, so dass wir mehrere Tage campen können. Den Weg zum See
finden wir relativ einfach, es geht durch kleine Dörfer mit schönen bunten
Holzhäuschen. In den Gärten stehen meist Obstbäume die sich unter den vielen
reifen Früchten richtig verbiegen.
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Holzhäuschen in Esik. |
Die Landschaft wird herbstlich, die Laubbäume haben
sich in rot und braun Töne gefärbt und verlieren auch schon die bunten Blätter.
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Spaziergang im herbstlichen Nationalpark. |
Oben an der Nordseite des blauen Sees angekommen freuen wir uns zuerst, weil es
hier wirklich sehr schön ist. Der See leuchtet in einem tiefen blau, ist von
hohen Bergen umgeben und hat vor allem auf der Südseite einen Kiesstrand und dahinter
erhöht kleine Wäldchen.
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Ist der Bergsee nicht traumhaft schön? |
Aber auf den zweiten Blick erkennen wir, dass die Piste am Westufer
entlang unglaublich steil und steinig ist. Ich parke den Nissan
und laufe ein großes Stück der Strecke ab um Überraschungen zu verhindern. Die
Piste ist meist auch so schmal, dass wir nicht mehr umdrehen könnten. Es ist Wochenende. Weiter unten sehen wir Geländewagen, die mit viel Karacho die wilden Hügel hoch brausen um dann weit
hinten am Südufer Picknick zu machen.
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Wir trauen uns die schwierige Piste zum Südufer, und werden belohnt. |
Ich bin der Meinung, dass wir das schaffen können und so
schalten wir den 4x4 ein und wackeln langsam den steinigen Weg Richtung
Südufer. Alles geht ganz gut, zwischen durch wackelt die Kabine so heftig, dass
wir uns wie auf einem Kamel fühlen. Aber der Nissan hat wirklich sehr viel
Power und mit 4x4 kommt er fast überall hoch.
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Kann passieren und halb so schlimm. |
Als ich wieder einmal die Strecke ablaufe und prüfe, kommt
ein Jeep von hinten zum Nissan und will vorbei. Da es sehr eng ist, versucht
Petra etwas den Weg frei zu machen und rutscht hinten von der Piste ab und hängt
mit einem Rad im Schotter. Mit etwas Schaufeln, Steine entfernen bzw. Unterlegen
und 4x4 kommen wir wieder gut heraus.
Wir fahren nicht runter zum See, denn die
Abfahrten sind uns mit der Kabine zu riskant. Wir finden einen Traumstellplatz
zwischen Bäumen und Sanddornsträuchern.
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Der Issyk River speist den Bergsee mit eiskaltem Wasser. |
Wir haben tolles sonniges Wetter, gehen viel Spazieren, bauen Megastaudämme am Gebirgsbach und können richtig entspannen.
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Heute gibt es unsere Lieblingsspeise... Kässpatzen! |
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Spielen am Fluss macht einfach Spass. |
An einem Tag
bekommen wir von einem Parkwächter besuch. Er möchte nur schauen ob es uns gut
geht. Wir fragen ihn, ob es hier irgendwo eine Quelle gibt wo wir frisches
Brauchwasser bekommen können. Prompt nimmt er mich samt der Eimer auf seinem Motorrad
mit zu seinem kleinen Bauernhof. Hier kommt direkt aus dem Berg ein Rohr wo eiskaltes
leckeres Gebirgswasser heraus strömt. Ich bin froh als wir wieder beim Nissan
sind und in den Behältern noch Wasser ist. Die Fahrt war doch etwas wild J
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Der freundliche Parkwächter holt mit Mustafa frisches Brauchwasser. |
Jetzt drängt die Zeit. Wir haben die Info aus Berlin
bekommen, dass in ca. 4 – 5 Tagen unsere Visa in Astana ankommen müssten.
Widerwillig verlassen wir diesen schönen Ort in Richtung Nordkasachstan. Astana
ist ungefähr 1.300 km entfernt.
....herrliches Fleckchen Erde, so weit "da Draußen" und ein "Daheim-Essen", genial ;-)....
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