Auf der Karte haben wir uns den kürzesten Weg Richtung Russland gesucht.
Route Richtung Osten: Astana, Pavlodar, Sherbakty. Hier soll
es einen kleinen Grenzübergang geben, der auch für Touristen passierbar ist. In
Summe sind es 560 km.
Mit diesen kleinen LKWs teilen wir uns die Straße. |
Kurz hinter Astana endet bereits die gute Teerstraße und
verwandelt sich wieder in die gewohnte Buckelpiste. Wir nehmen uns vor die lange
Strecke, wenn möglich, an einem Tag zu schaffen, damit wir mehr Zeit für die
Mongolei haben. Schließlich sollen hier die Pisten sehr schwierig und
zeitraubend sein.
Schnellimbiss bekommt bei Jonas eine ganz neue Bedeutung. |
Tatsächlich kommen wir sehr gut voran. Wir tanken in Pavlodar
und die Polizei möchte ein letztes mal unsere Autogramme in ihren Büchern
vermerkt haben.
Die Grenzabwicklung geht sehr zügig und ohne Probleme von
statten. Gerade die russischen Zöllner sind sehr korrekt und freundlich. Sie begrüßen
uns sogar auf Deutsch. Wieder einmal war es die richtige Entscheidung einen
kleinen Grenzübergang auszuwählen.
Inzwischen ist es Abend geworden. Gleich hinter der Grenze
sind große Felder. Birkenhaine bilden die Begrenzung zwischen den Feldern. In
einem kleinen Birkenwäldchen schlagen wir unser Nachtquartier auf.
Perfekter Abend. Mau Mau, Chips, Ü-Ei und Wodka. |
Am nächsten Tag fahren wir in den ersten kleinen Ort, um
einen Eindruck von der Lebensart zu bekommen. Am Bahnhof entdecken wir eine
ausrangierte alte Dampflok. Natürlich möchte Jonas die große Lok genau inspizieren.
Die alte Dampflok in Kulanta hat es Jonas angetan. |
Lenin wacht immer nocht über den Stadtplatz in Kulanta. |
Kennt jemand diese Pilzart? |
Die erste große Stadt heißt Barnaul. Wow, eine richtige
Stadt mit viel Verkehr, zivilisierten Autofahrern und… Metro und anderen großen
Supermärkten. Wir gehen in einen Supermarkt und sind richtig erschlagen von dem
unglaublich großen Angebot. Allein die Kühltheken für die frischen Salate oder
die Heißetheke mit leckeren Speisen scheint nicht zu enden. Wir sind im
Schlaraffenland! Natürlich kaufen wir
ordentlich ein, eigentlich viel zu viel und gönnen uns ein richtig feines Mal.
Hmmm, war das ein leckeres Essen in einem kleinen Restaurant in Russland. |
Jetzt sind wir auf der Hauptroute im Altai, die immer gen
Osten in die Mongolei führt. Die Landschaft wird immer schöner. Die großen
Felder werden von Hügeln und großen Mischwäldern abgelöst. Immer öfter fahren
wir kleine Pässe hinauf und Flüsse fließen neben der Straße.
Wann kommt jetzt endlich der Bus? |
Langsam können wir
hohe Schneebedeckte Berge erkennen, die immer näher kommen und uns bis zur Mongolei
begleiten werden. Das Altai scheint auch bei den Russen als Urlaubsziel beliebt
zu sein. Immer wieder sehen wir Ferienanlagen direkt am Fluss. Schöne
Blockhäuser dienen als Unterkunft. Es wird reiten und Rafting angeboten.
Im Altai werden die Häuser aus Holz gebaut und meist bunt bemalt. |
Wir campen ganz ungestört an den Flüssen. Einmal kommt ein
Nomade bei uns vorbei. Er schaut nach seinen Kühen und Pferden die
selbstverständlich den ganzen Tag frei durch die Landschaft ziehen. Auch mit
ihm kann ich mich etwas auf Türkisch unterhalten. Er legt Wert darauf, dass er
kein Kasache ist sondern ein Altai.
Das Altai ist ein einziger Campingplatz. |
Immer wieder werden Obst und Gemüse oder Birkenzweige für die Sauna verkauft. |
Wir freuen uns wieder in den Bergen zu sein und sind schon
ganz gespannt wie die Straße wohl weiter oben wird. Wir stellen uns das so ähnlich
vor wie im Karakorum vor, wo das Tal immer schmaler wird, die Hohen Berge zum
Greifen nah an die Straße rücken und wilde Gebirgsbäche sich ins Tal stürzen.
Aber nein, so ist es überhaupt nicht.
Der Herbst hat auch das Altai erreicht. |
Wir kommen immer höher jedoch öffnet sich
das Tal wieder, die hohen Berge sind nur in der Ferne zu erkennen und eine
Steppe zeigt sich. Die Dörfer sehen inzwischen ziemlich wild aus, aber die
Menschen sind sehr freundlich und zurückhaltend.
Stellplatz in der Steppe kurz vor der Mongolischen Grenze. |
Am 5.9.12 erreichen wir Tashanta, den letzten Ort in
Russland. Bereits hier, ca. 20 km westlich der geografischen Grenze werden die
russischen Grenzformalitäten erledigt. Ohne Probleme dürfen wir ausreisen.
Die geografische Grenze liegt auf einem Pass, wo noch einmal ein Soldat an einem Schlagbaum unsere Dokumente prüft. Direkt unter dem Schlagbaum endet auch der Teer und … die Zivilisation, zumindest scheint es so. Der mongolische Zoll ist weitere 12 km östlich. Leider begleiten uns seit zwei Tagen schwarze Regenwolken die sich auch hier ausgiebig abregnen. Zwischen der russischen und mongolischen Grenzstation ist ein 26 km langes Niemandsland.
Die geografische Grenze zwischen Russland und Mongolei. Ab hier nur noch Piste. |
Das Russische Altai oder Südsibirien hat uns richtig gut
gefallen. Das Reisen war total unbeschwert, hatten immer spitzen Stellplätze,
die Straßen sind gut und die Versorgung mit Lebensmittel ausgezeichnet. Wir sind
sehr froh, dass wir uns für diese Route entschieden haben. Mit ein bisschen
mehr Zeit hätten wir noch gerne Ausflüge gemacht oder die großen Sibirischen
Städte wie z .B. Novosibirsk besucht.
....also eure Stellplätze sind wirklich oft
AntwortenLöschensehr traumhaft - und dann noch mit Chips und Wodka beim Kartenspielen....
wow im Sept ward ihr dort, verrückte kleine Welt VG D&P aus Muc ... muss jetzt leider doch schlafen gehen ...
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