Mittwoch, 19. September 2012

Uraltes Graffiti nahe Tamgaly

 
Auf dem Weg nach Almaty liegt eine besondere Sehenswürdigkeit fast auf dem Weg.
Dank unseres Navi finden wir den einsamen Weg, ca. 70 km abseits der Hauptroute in der Steppe, zum UNESCO Weltkulturerbe. In der Nähe von Tamgaly, nördlich des Tianshan Gebirges, gibt es ca. 5000 Felszeichnungen, sogenannte Petroglyphen. Die Ältesten sollen bis aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammen.
Die letzten Kilometer sind wirklich mühsam. Viele Schlaglöcher und tiefe Spurrillen drosseln unsere Geschwindigkeit. Es gibt schon lange keine Städte oder Dörfer mehr, sondern nur mini Ansiedlungen von ein paar sehr einfachen Höfen in der Steppe.
Das ist der gute Teil der Straße!

Bei einer Ansiedlung sehen wir ein großes Schild, UNESCO Weltkulturerbe - Tourist Centre. Wir fahren daran vorbei und kommen bald in der Steppe an ein großes abgezäuntes Areal mit Bänken und Informationstafeln. Die Schranke ist geöffnet so fahren wir hinein. Im kleinen etwas kaputten Wächterhäuschen ist niemand. So packen wir unsere Sachen und laufen los. Nur nach wenigen Metern ist ein Stacheldrahtzaun und Tafeln, die den Zutritt ohne Guide strengstens untersagen.

Man beachte das rot geschriebene!
Also fahren wir die paar Kilometer zurück zu der kleinen Ansiedlung und suchen den Guide. Dieser kommt auch schnell, deutet uns, dass er mit seinem Auto nach kommt, wir sollen schon mal vorfahren. Im Areal steigt er dann zu uns ins Auto und fährt eine gute Piste in ein kleines Tal, welches von Felsen umrahmt wird. Die ganze fahrt läuft der kleinen Hund des Guide neben unserem Auto her. Keine Angst, der Hund war fast schneller als wir ;-)

Und tatsächlich, überall wo wir entlang und herauf laufen sind unzählige Felszeichnungen. Diese sind nicht aufgemalt, sondern eingeritzt bzw. eingemeißelt worden. Wir haben noch nie so viele und vor allem so schöne Zeichnungen gesehen.

Here Bull, Deer, Kamasutra...

Der Guide, mit dem wir uns mehr türkisch unterhalten führt uns fachmännisch fast 2 Stunden durch das Gelände. Er zeigt mit einem Stab auf die Zeichnungen und dann klang es in etwa so: „Here Bull, Deer, sacrifice, Bull, Sungod, Bull, Mammut, Bull, Kamasutra…, Baby usw.“ ;-) Aber er war wirklich sehr nett.

 
 
 
Das kann Jonas auch: Hier Ziege mit langen und kurzen Hörnern :-)
 
Auf vielen Zeichnungen sind Tiere wie Hirsche, Pferde, Kamele, Stiere und sogar Mammut dargestellt. Aber auch ein Sonnengott, Fruchtbarkeitsrituale und alte Grabanlagen bekommen wir gezeigt.


 
  
 Wir fragen ihn, ob wir im Eingangsareal bei den Bänken campieren dürfen. Er nickt, fragt uns ob wir aber nicht viel lieber hier in mitten der Felszeichnungen schlafen wollen. Ist doch geschützter und ruhiger. Ähhh, ohne Guide darf man hier nicht rein, aber allein schlafen ist kein Problem? Natürlich nehmen wir das sehr gerne an und haben eine wunderschöne Nacht in dieser besonderen Umgebung.
Campen zwischen den Felszeichnungen und am Morgen Drachen steigen lassen. Perfekt!
Es weht permanent ein starker Wind, der die Temperaturen sehr angenehm macht und zur Freude von Jonas auch ideal zum Drachensteigen ist.

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