Samstag, 22. September 2012

Ab nach Südsibirien / Altai

01.09.2012 verlassen Astana Richtung Russland
 
Auf der Karte haben wir uns den kürzesten Weg Richtung Russland gesucht.

Route Richtung Osten: Astana, Pavlodar, Sherbakty. Hier soll es einen kleinen Grenzübergang geben, der auch für Touristen passierbar ist. In Summe sind es 560 km.
Mit diesen kleinen LKWs teilen wir uns die Straße.
Kurz hinter Astana endet bereits die gute Teerstraße und verwandelt sich wieder in die gewohnte Buckelpiste. Wir nehmen uns vor die lange Strecke, wenn möglich, an einem Tag zu schaffen, damit wir mehr Zeit für die Mongolei haben. Schließlich sollen hier die Pisten sehr schwierig und zeitraubend sein.
Schnellimbiss bekommt bei Jonas eine ganz neue Bedeutung.

Tatsächlich kommen wir sehr gut voran. Wir tanken in Pavlodar und die Polizei möchte ein letztes mal unsere Autogramme in ihren Büchern vermerkt haben.
Die Grenzabwicklung geht sehr zügig und ohne Probleme von statten. Gerade die russischen Zöllner sind sehr korrekt und freundlich. Sie begrüßen uns sogar auf Deutsch. Wieder einmal war es die richtige Entscheidung einen kleinen Grenzübergang auszuwählen.
Inzwischen ist es Abend geworden. Gleich hinter der Grenze sind große Felder. Birkenhaine bilden die Begrenzung zwischen den Feldern. In einem kleinen Birkenwäldchen schlagen wir unser Nachtquartier auf.
Perfekter Abend. Mau Mau, Chips, Ü-Ei und Wodka.
Am nächsten Tag fahren wir in den ersten kleinen Ort, um einen Eindruck von der Lebensart zu bekommen. Am Bahnhof entdecken wir eine ausrangierte alte Dampflok. Natürlich möchte Jonas die große Lok genau inspizieren.
Die alte Dampflok in Kulanta hat es Jonas angetan.

Lenin wacht immer nocht über den Stadtplatz in Kulanta.
Nach 40 km schlechte Piste wird die Straße wieder besser. Die Landschaft hat sich deutlich verändert. Immer größere Felder die mit Birken abgegrenzt sind, großen Maschinen, kleine Wäldchen und  Menschen die am Straßenrand frische Pilze verkaufen. Natürlich halten wir und wollen Pilze kaufen, jedoch sehen sie nicht so lecker aus.
Kennt jemand diese Pilzart?
Die erste große Stadt heißt Barnaul. Wow, eine richtige Stadt mit viel Verkehr, zivilisierten Autofahrern und… Metro und anderen großen Supermärkten. Wir gehen in einen Supermarkt und sind richtig erschlagen von dem unglaublich großen Angebot. Allein die Kühltheken für die frischen Salate oder die Heißetheke mit leckeren Speisen scheint nicht zu enden. Wir sind im Schlaraffenland!  Natürlich kaufen wir ordentlich ein, eigentlich viel zu viel und gönnen uns ein richtig feines Mal.
Hmmm, war das ein leckeres Essen in einem kleinen Restaurant in Russland.
Jetzt sind wir auf der Hauptroute im Altai, die immer gen Osten in die Mongolei führt. Die Landschaft wird immer schöner. Die großen Felder werden von Hügeln und großen Mischwäldern abgelöst. Immer öfter fahren wir kleine Pässe hinauf und Flüsse fließen neben der Straße.
 
Wann kommt jetzt endlich der Bus?
Langsam können wir hohe Schneebedeckte Berge erkennen, die immer näher kommen und uns bis zur Mongolei begleiten werden. Das Altai scheint auch bei den Russen als Urlaubsziel beliebt zu sein. Immer wieder sehen wir Ferienanlagen direkt am Fluss. Schöne Blockhäuser dienen als Unterkunft. Es wird reiten und Rafting angeboten.
Im Altai werden die Häuser aus Holz gebaut und meist bunt bemalt.
Wir campen ganz ungestört an den Flüssen. Einmal kommt ein Nomade bei uns vorbei. Er schaut nach seinen Kühen und Pferden die selbstverständlich den ganzen Tag frei durch die Landschaft ziehen. Auch mit ihm kann ich mich etwas auf Türkisch unterhalten. Er legt Wert darauf, dass er kein Kasache ist sondern ein Altai.
Das Altai ist ein einziger Campingplatz.
 
Immer wieder werden Obst und Gemüse oder Birkenzweige für die Sauna verkauft.
Wir freuen uns wieder in den Bergen zu sein und sind schon ganz gespannt wie die Straße wohl weiter oben wird. Wir stellen uns das so ähnlich vor wie im Karakorum vor, wo das Tal immer schmaler wird, die Hohen Berge zum Greifen nah an die Straße rücken und wilde Gebirgsbäche sich ins Tal stürzen. Aber nein, so ist es überhaupt nicht.
Der Herbst hat auch das Altai erreicht.
Wir kommen immer höher jedoch öffnet sich das Tal wieder, die hohen Berge sind nur in der Ferne zu erkennen und eine Steppe zeigt sich. Die Dörfer sehen inzwischen ziemlich wild aus, aber die Menschen sind sehr freundlich und zurückhaltend.
 
Stellplatz in der Steppe kurz vor der Mongolischen Grenze.
 
 
 Am 5.9.12 erreichen wir Tashanta, den letzten Ort in Russland. Bereits hier, ca. 20 km westlich der geografischen Grenze werden die russischen Grenzformalitäten erledigt. Ohne Probleme dürfen wir ausreisen.
 

Die geografische Grenze liegt auf einem Pass, wo noch einmal ein Soldat an einem Schlagbaum unsere Dokumente prüft. Direkt unter dem Schlagbaum endet auch der Teer und … die Zivilisation, zumindest scheint es so. Der mongolische Zoll ist weitere 12 km östlich. Leider begleiten uns seit zwei Tagen schwarze Regenwolken die sich auch hier ausgiebig abregnen. Zwischen der russischen und mongolischen Grenzstation ist ein 26 km langes Niemandsland.
Die geografische Grenze zwischen Russland und Mongolei. Ab hier nur noch Piste. 
Das Russische Altai oder Südsibirien hat uns richtig gut gefallen. Das Reisen war total unbeschwert, hatten immer spitzen Stellplätze, die Straßen sind gut und die Versorgung mit Lebensmittel ausgezeichnet. Wir sind sehr froh, dass wir uns für diese Route entschieden haben. Mit ein bisschen mehr Zeit hätten wir noch gerne Ausflüge gemacht oder die großen Sibirischen Städte wie z .B. Novosibirsk besucht.

2 Kommentare:

  1. ....also eure Stellplätze sind wirklich oft
    sehr traumhaft - und dann noch mit Chips und Wodka beim Kartenspielen....

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  2. wow im Sept ward ihr dort, verrückte kleine Welt VG D&P aus Muc ... muss jetzt leider doch schlafen gehen ...

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Danke für deine Nachricht.
Liebe Grüsse, die Özis